Meinungsaustausch untereinander - Ortsvorsteher/innen aus dem Land tagten in Rheinsheim
Für Rheinsheim und auch für die Ortsvorsteherin ist es eine Ehre: Die Ortsvorsteher und Ortvorsteherinnen von Baden-Württemberg tagten diesmal in dem Philippsburger Stadtteil. Zum umfangreichen Programm gehörte auch die Besichtigung des Konverter-Projekts auf der Rheinschanzinsel.
Seit 1982 gibt es die „Arbeitsgemeinschaft der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher“. Wenn die Frauen und Männer, die in den Stadtteilen und Ortsteilen Verantwortung tragen, zusammenkommen, handelt es sich um eine Zielgruppenveranstaltung des Gemeindetags von Baden-Württemberg.
Sie dient der fachlichen, verwaltungsbezogenen und politischen Information einerseits und dem Erfahrungs- und Meinungsaustausch andererseits. Zwei Mal im Jahr kommt es zu solchen Treffs, denn es gibt jeweils eine Frühjahrs- und eine Herbsttagung.
Federführend und verantwortlich für die Organisation ist Heike Christmann, erfahrene Ortsvorsteherin von Ittersbach, rührige Vorsitzende der AG Ortsvorsteher/innen.
Was ist ein Ortsvorsteher? Die Person ist ein/e Vertreter/in eines nicht selbständigen Ortes gegenüber der zuständigen Gemeinde. So lautet die offizielle Definition.
In Baden-Württemberg ist der Ortsvorsteher Vorsitzender des Ortschaftsrats und vertritt den Bürgermeister bei dem Vollzug der Beschlüsse des Ortschaftsrats und bei der Leitung der örtlichen Verwaltung. Der ehrenamtliche Ortsvorsteher wird, auf Vorschlag des Ortschaftsrates, aus dem Kreis der für den Ortschaftsrat wählbaren Bürger vom Gemeinderat gewählt und zum Ehrenbeamten auf Zeit ernannt.
Wie Heike Christmann betont, ist es Tradition, dass sich die Runde der Ortsvorsteher regelmäßig trifft. Schon allein für den Austausch untereinander sei das gut und wichtig, bestätigt Jasmine Kirschner. Aber auch, um zu sehen, was in den anderen Gemeinden so vor sich geht. „Wir freuen uns immer wieder, Inspirationen und Ideen zu bekommen“, heißt es.
Coronabedingt konnten die halbjährlichen Zusammenkünfte nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Doch jetzt war es wieder so weit: Etwa 40 Ortsvorsteher/innen trafen sich zur Herbsttagung 2022 der Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Gemeindetags Baden-Württemberg – dieses Mal in Rheinsheim. Die Programmpunkte vor Ort organisiert der jeweilige Ortsvorsteher der Ortschaft, wo die Tagung stattfindet. Diesmal war Jasmine Kirschner an der Reihe.
Am Vormittag besichtigten die Kommunalpolitiker die Firma TransnetBW, am Mittag bekamen sie noch Informationen über das genossenschaftlich geführte Bürgerhaus Löwen mit Gastwirtschaft, Fremdenzimmern, Biergarten, benachbartem Dorfladen. Hier staunte so mancher Besucher, was das Team um Kirschner alles ehrenamtlich auf die Beine gestellt hatte.
So richtig zur Sache ging es dann im Sebastianusheim mit der Dezernentin, die das Dezernat 3 (Haupt- und Ordnungsverwaltung, Fachverwaltung, Baurecht, Kommunalrecht) leitet: Luisa Pauge.
Folgende Themen wurden besprochen:
- Aktuelles aus der Arbeit und dem Aufgabenbereich des Gemeindetages
- Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Städte und Gemeinden in Baden- Württemberg
- Aktuelle Themen und Entwicklungen im Bereich Kommunalrecht.
Dabei ging es um die Vermittlung neuester Informationen, um Vertiefungen des Wissenstandes und um den kollegialen Austausch von Sichtweisen.
Auch Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus nahm an der Veranstaltung teil, hielt ein Grußwort und stellte die Stadt und deren kommunalpolitische Themen vor. Bekannt war – bis vor wenigen Jahren - Philippsburg vor allem wegen des Kernkraftwerks, das inzwischen weitgehend zurückgebaut ist. Auch als Bundeswehrstandort machte sich die einstige mächtige Festungsstadt (bis 1799) einen Namen.
(Schmidhuber)