Nachgefragt
Jungeichen und Jungdouglasien sind verdorrt
Vielerorts vertrocknete Blätter, völlig verdorrte Jungbäume, aus Not abgefressene Triebe und Knospen: Der Wald und die Wildtiere leiden unter der augenblicklichen Hitze. Dazu der Revierleiter des Philippsburger Stadtwalds, Christian Hautz:
Wie ist die Lage im Wald?
Hautz: Hier sieht es aus wie im Herbst. Fast überall im Stadtwald haben wir Schäden durch anhaltende Trockenheit zu beklagen. Immer mehr Bäume tragen bereits gelbes Laub an ihren Ästen, die Blätter vertrocknen immer mehr und fallen ab. Unsere rund 900 neugepflanzten Bäumchen in der Molzau, vor allem Eichen und Douglasien, sind alle verdorrt, für uns auch ein finanzieller Verlust.
Wie geht’s den Wildtieren?
Hautz: Auch unsere Wildtiere leiden unter der Hitze. Normalerweise nehmen Rehe und auch Hasen, die Feuchtigkeit über Triebe und Knospen auf. Bei den derzeitigen Temperaturen müssen sie die Flüssigkeit an Wasserstellen aufnehmen. Die Wildschweine suchen den Saugraben auf, der in der Nähe vorbeifließt. Eichhörnchen und Vögel genießen die Kühle der hohen Baumgipfel.
Wie schlimm ist das Jahr im Vergleich?
Hautz: Schlimm genug. 2003 war das Jahr mit der bislang höchsten Gefahr – und das sogar über einen längeren Zeitraum hinweg. So alle fünf Jahre haben wir eine extreme Trockenheit. Das abgefallene Laub, das auch die Waldwege zudeckt, verschärft die Waldbrandgefahr in der Region.
Wie sieht es damit in Philippsburg aus?
Hautz: Wir haben derzeit Waldbrandstufe 4: die zweithöchste Stufe. Zwei mögliche Ursachen für einen Waldbrand können wir vermeiden. Es gilt, das Rauchen im Wald unterlassen und im Wald kein offenes Feuer zu machen. Beides ist strengstens verboten.
Schmidhuber