Neue Berufsperspektiven und neue Arbeitsplätze

42 Arbeitgeber informierten auf Jobmesse 2.500 Jobsuchende der Region

Der große Aufwand hat sich gelohnt. Schon die nackten Zahlen belegen den Erfolg. Bei der ersten Jobmesse „Jobaktiv“ in der Region informierten 42 Arbeitgeber – für mehr war nicht Platz - zusammen mit der Agentur für Arbeit über neue Berufsperspektiven und neue Arbeitsplätze. Das „Arbeitsamt“ hatte laut Geschäftsstellenleiter Lars Weber und Teamleiter Steffen Dorst mehr als 2.800 vermutete Jobsucher eingeladen, darunter frühere Arbeitskräfte bei Goodyear. Zusätzlich ließ die Agentur noch 5.000 Flyer verteilen. Um den Ansturm zu bewältigen, gab es eine Stundeneinteilung. Am Ende des Tages dürften so 2.500 Besucher registriert worden sein.

Alle denkbaren Branchen hatten stets belagerte Informationsstände in der Bruhrainhalle aufgeschlagen. Stark vertreten waren der Mittelstand und das Handwerk mit seinem goldenen Boden. Sogar aus Stuttgart und Wolfsburg reisten Arbeitgeber an, einige aus der Pfalz, aus dem Stadtbezirk Karlsruhe und aus dem Rhein-Neckar-Raum. Von den Großen wie Michelin und Betonbau über die Verkehrsgesellschaft und den Autohandel, von der Caritas und der Seniorenpflege bis hin zu Fahrschulen und Sicherheitsdiensten reichte das Spektrum.

Wer kam, der konnte hilfreiche Gespräche führen, wertvolle Kontakte knüpfen und sich von neuen Ideen inspirieren lassen. Die Agentur zeige den interessierten Männern und Frauen vielversprechende Chancen und berufliche Perspektiven auf, betonte Ingo Zenker, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt. Wer wollte, der konnte sich mit Unternehmensvertretern austauschen und sich von Mitarbeitern der Agentur für Arbeit individuell beraten lassen, speziell über Aus- und Weiterbildung. Besonders gefragt waren der „Bewerbungsmappen-Check“ und die kostenfreie Möglichkeit, an digitale Bewerbungsfotos zu kommen.

„Die Aufgabe des Goodyear-Standorts Philippsburg und die weiteren Schließungen in der Region bedeuten große Herausforderungen. Darauf wollten wir gezielt reagieren“, sagte Lars Weber, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Waghäusel. Ein Problem, das immer wieder auftauchte und diskutiert wurde: Gerade für die seinerzeit gutbezahlten Goodyear-Leute ist es schwer, einen neuen Job mit einem halbwegs vergleichbaren Einkommen zu finden. „Früher habe ich 3.600 Euro verdient, jetzt müsste ich mit 1.600 Euro einsteigen – und das bei zwei Kindern und einem Häuschen mit Abzahlungsraten“, berichtete ein Betroffener einer Beraterin.

Konkrete Angebote für rund 300 freie Stellen hingen an den Stellwänden. Doch dabei handelte es sich nur um eine Auswahl. „Wir haben viel, viel mehr“, bekundeten die vielen attraktiven Arbeitsvermittlerinnen. Zu den Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens gehörten Bürgermeister Stefan Martus als Hausherr, die Rathauschefs aus Oberhausen-Rheinhausen und Waghäusel, Martin Büchner und Walter Heiler, Regionalleiterin Christina Fay von der Transfergesellschaft und Peter Kappes als Vertreter des Landrats, die sich alle lobend über die Initiative äußerten. Bundestagsabgeordneter Olav Gutting, der trotz Jamaica-Gespräche gekommen war, will seinen Berliner Kollegen von der „nachahmenswerten Aktion“ berichten.

(Schmidhuber)

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