Noch offene Fragen des Nachbarn
Philippsburg befasste sich mit Tiefengeothermie in Dettenheim
Keine Einwände hat der Gemeinderat erhoben, dass in der Nachbargemeinde Dettenheim ein Tiefengeothermie-Projekt gebaut wird. Doch gab es etliche Fragen, teils auch kritische. Zum Antrag der „Deutschen Erdwärme“ beim Regierungspräsidium (RP) Freiburg für die berg- und wasserrechtlichen Genehmigungen musste Philippsburg als Grenznachbar gehört werden.
Bereits vor einem Jahr hatte sich das Gremium mit dem Thema befasst. Hierbei ging es um die „Aufsuchung von Erdwärme, Sole und Lithium“. Damals wurde beschlossen, vorhandene Bedenken und Sorgen in einem Schreiben an das RP Regierungspräsidium Freiburg zu artikulieren. In dem Erkundungsgebiet „Erlich“ südlich von Huttenheim sind zwei Geothermie-Projekte in der Vorbereitung: in Graben-Neudorf und in Dettenheim. Das Gewerbegebiet Kühweid in Huttenheim liegt etwa 750 Meter entfernt. Hinzu kommt wohl auch noch das nahe Wiesental.
Der vorgelegte Betriebsplan umfasst den Bau eines 40 Meter hohen Bohrturms auf einer zwei Hektar großen Teilfläche in Rußheim. Konkret sollen auf dem Bohrplatz zwei Tiefenbohrungen in rund 4.000 Meter Tiefe vorgenommen werden. Allerdings könnten mit diesem Vorhaben auch Risiken verbunden sein, hieß es in der Sitzungsvorlage. Daher müssten eventuelle Risiken durch Auflagen in den Genehmigungen abgesichert sein, insbesondere mit Blick auf Erdbebengefahr.
Erläuterungen zum Projekt gab Romann Link von der „Erdwärme. Aus seiner Sicht ergeben sich vielerlei Vorteile. Der Projektträger werde Messstellen einrichten, um seismische Gefährdungen frühzeitig zu erfahren. Fragen gab es auch zur Wärme- und Stromlieferung und zur Versorgungsdichte. Was das Ganze letztlich kostet und wer die Bezahlung übernimmt, blieb aber offen. Die Erdwärme selbst werde keine Zuleitungen bauen, ergänzte Bürgermeister Stefan Martus (Uli).
„Wenn keine Infrastruktur vorhanden ist, kann auch keine Wärme an Haushalte abgegeben werden“, stellte Hans Gerd Coenen (CDU) kritisch fest.
Positiv äußerte sich Peter Kremer (FW). Nachfragen zum Lithiumabbau kamen von Peter Steinel (Uli) und Jasmine Kirschner (SPD): „Wir verschließen uns einer Lithiumförderung nicht, wenn es ein sicheres Verfahren dazu gibt“, bekundete dazu Link.
Schmidhuber