Philippsburger Rathaus jetzt als Musentempel
Premiere: Noch nie so viele und noch nie so viele junge Aussteller
Mehrere Besonderheiten kommen bei der derzeitigen Ausstellung im Philippsburger Rathaus zusammen: Erstmals präsentiert sich eine ganze Schülergemeinschaft mit sorgfältig ausgesuchten Arbeiten. Dabei handelt es sich um eine Premiere: Noch nie gab es so viele und noch nie so viele junge Aussteller. Von mehreren Seiten bekamen die Akteure bescheinigt, aus dem ehrwürdigen Rathaus einen Musentempel gemacht zu haben.
So sind nur Bilder zu sehen, die, wie es hieß, „aus dem Rahmen fallen“, so ungewöhnlich sind die Motive, Techniken und Materialien. Mit dem Bezug des neuen Rathauses 2008 wurde auf „Kunst am Bau“ verzichtet, hob Bürgermeister Stefan Martus hervor. Stattdessen wollten die Verantwortlichen „Kunst im Bau“. Im achten Jahr sei mit der „Galerie der Jungtalente“ der Höhepunkt erreicht worden.
Etwa 150 Erwachsene, darunter viele Kunstsachverständige aus mehreren Kommunen, waren zur Vernissage in den großen Sitzungssaal gekommen. Mit geradezu überschwänglichem Lob warteten etwa die Vertreter der „Künstlergilde“ oder der Rathaus-Kunstmanager Rudolf Scheuer auf. In seiner Ansprache bescheinigte Martus den „jungen begabten Künstlern“ ein imponierendes Leistungsvermögen – auch dank der Regie und Organisation ihrer Kunstexpertin Rosemarie Uthardt.
Die Künstlerwerkstatt der Franz-Christoph-von-Hutten-Schule habe schon oft von sich reden gemacht. So als Träger des Schulpreises der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg, als Preisträger bei Malwettbewerben in Kreis, Region und Land und schließlich mit dem ersten Platz einer Schülerin beim Euro-Malwettbewerb.
Zeichnen sei „nur“ die Kunst, Striche spazieren zu führen, meinte schmunzelnd Rektor Klaus König. Für ihn ist Kreativität in der heutigen Zeit eine Schlüsselqualifikation. Besonders wies er auf die Vielfalt der rund 70 Bilder an den Fluren hin, die nur eine Auswahl darstellen und alle Kunstrichtungen abdecken, so Malerei, Zeichnung, Grafik/Druck und plastisches Gestalten. Zur großen Palette der verschiedenen Techniken und Materialien gehören Deckfarben, Acrylfarben, Ölkreide, Zuckerkreide, Tempera und Tusche, Sand und Kleister, Goasch-Auswaschtechnik und Holz.
Auch das Begleitprogramm bestritten junge Leute, so rund 30 hochmotivierte Sänger zum Teil mit Opernmelodien unter Leitung des Dirigenten mehrerer renommierter Chöre in der Region, Stefan Kistner.
(Schmidhuber)