Quartiersmanager als „Motor“ und „Kümmerer“

Fördermittel fließen nach Huttenheim

Der Stadtteil Huttenheim soll jetzt in den Genuss von Fördermitteln kommen. Dafür hat der Gemeinderat die Weichen gestellt und einer Antragstellung für eine nichtinvestive Städtebauförderung (NIS) 2021 im Zuge der „Städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme Huttenheim“ einmütig zugestimmt.

Zur Planung und Koordination der einzelnen Projekte ist die Beauftragung eines sogenannten Quartiersmanagers vorgesehen. Das NIS fördert 60 Prozent der Gesamtausgaben. Insgesamt geht es um zuwendungsfähige Gesamtkosten in Höhe von 136.080 Euro. Die Personalkosten für den Quartiersmanager betragen dabei 106.080 Euro, verteilt auf fünf Jahre, erläuterte Katja Hauer vom Rathaus-Fachdienst Stadtentwicklung. Wie es hieß, soll ein/e Quartiersmanager/in als „Motor“, als „Kümmerer“ und Ansprechpartner vor Ort die Projekte initiieren und unterstützen.

Nichtinvestive Maßnahmen sind beispielsweise Konzepte und Studien, Umsetzungsbegleitung und Marketing, Projektmanagements, Zertifizierungen, Öffentlichkeitsarbeit oder Vernetzungs- und Vermarktungskampagnen.

Konkret gefördert werden dabei Projekte insbesondere zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit, zur Integration von Migranten, Inklusion von Menschen mit Behinderung, zur Teilhabe von älteren Menschen am Leben im Quartier, Mobilisierung ehrenamtlichen Engagements, Verbesserung des Stadtteil-Images durch Erhöhung der Nutzungsvielfalt, Stärkung des Zusammenhalts im Quartier. Viele Möglichkeiten sind geboten, die es zu nutzen gilt.

Was ist ein „Quartier“? Der Begriff beschreibt einen Ort des Wohnens, der Versorgung und der Begegnung. Es ist das vertraute Wohnumfeld, in dem soziale Netze aufgebaut, soziale Dienste angeboten und nachgefragt werden und in dem Nachbarschaften gelebt und gepflegt werden.

Ziel des Städtebauförderprogramms für das Sanierungsgebiet Huttenheim sei es, so Ortsvorsteher Markus Heil in seinen Erläuterungen, vorhandene Missstände in den Wohn- und Arbeitsverhältnissen, aber auch die Lebensqualität zu verbessern. Neben den Fördermaßnahmen für private Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen geht es auch um Projekte, die den ländlichen Raum lebenswert halten und die dörfliche Gemeinschaft stärken und beleben.

Wie sehen die aufgezeigten Missstände aus, die behoben werden sollen? Dazu gehören die fehlende funktionale Ortsmitte, fehlende Nahversorgung, Verlust der medizinischen Hausarztpraxis, offene Nachfolgenutzung des alten Rathauses, Verlust an gemeinschaftsfördernden Zusammenkünften wie Straßenfest, Weihnachtsmarkt und Martinsumzug. Beanstandet wird auch die nachlassende Mitwirkung in Vereinen und im Ehrenamt allgemein. Hoher Bedarf bestehe an betreutem Wohnen. In einer Umfrage stand der Wunsch nach einem einladenden Dorfgemeinschaftsplatz („Herschbockplatz“) an vorderster Stelle. Dafür eigne sich der alte Messplatz.

 

Schmidhuber

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