Radverkehrskonzeption auf den weiteren Weg gebracht

Pendlerrouten und Basisrouten für Kernstadt und Stadtteile anvisiert

Eine Radverkehrskonzeption, die aber noch nicht ganz ausgereift ist und noch Diskussionsbedarf bietet, hat der Gemeinderat auf den Weg gebracht. Für Uwe Petry vom „Planungsbüro VAR+ Verkehrsplaner“ sollten sich jetzt die Fraktionen in den Entwurf vertiefen und ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge an ihn weiterleiten.

Trotz Bedenken der CDU, der die reine Powerpoint-Präsentation in der Ratssitzung als fundierte Entscheidungsgrundlage nicht genügte und die noch Beratungsbedarf, etwa bei den Priorisierungen, sah, fasste der Gemeinderat zwei Beschlüsse: So billigte er grundsätzlich den vorgelegten Entwurf eines klassifizierten Radverkehrsnetzes mit den Routenklassifizierungen „als Zielformulierung“ und gab dem Planungsbüro den Auftrag zu den weiteren notwendigen Arbeitsschritten.

Einig zeigten sich alle vier Fraktionen: Aus Philippsburg mit den Stadtteilen Huttenheim und Rheinsheim könnte eine „Vorzeige-Fahrradstadt“ mit einem ausgeklügelten Radverkehrskonzept werden. Ein Maßnahmenbündel, das Petry aufzeigte, soll dazu beitragen, einen optimalen Ausbau des Radwegenetzes vorzunehmen und den Radfahrern – auch im wörtlichen Sinn - wegweisende Möglichkeiten zu verschaffen. Grund dafür, sich mit dem Thema intensiv zu beschäftigen, war ein Antrag der „Unabhängigen Liste“ von 2021 auf eine, wie es hieß, Sanierung und Erweiterung des örtlichen Radwegenetzes.

Laut Präsentation soll der Radverkehr als integraler Verkehrsträger sichtbar gemacht und sichere, möglichst von Fuß- und Kfz-Verkehr getrennte konfliktfreie, durchgängige und einheitliche Führungsformen erhalten. Zur Herstellung direkter Linienführungen werden zusätzliche Lückenschlüsse geplant, um noch offene Radverkehrsverbindungen etwa für Alltagspendler herzustellen.

Gegliedert ist die Konzeption in kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Ziel sei es, das Gesamtverkehrssystem zu optimieren. Den Fokus hat das Planungsbüro wunschgemäß auf den Aspekt Sicherheit gelegt. Das Fahrrad soll Anteile des Kfz-Verkehrs übernehmen. Insbesondere „durchdachte qualitative Maßnahmen“ auf den vier vorgesehenen Pendlerrouten, die den Alltagsverkehr aufnehmen, könnten dazu bestens beitragen.

Vorgesehen sind daneben sogenannte Basisrouten als Radachsen innerhalb der Siedlungsgebiete, gedacht für den Einkaufs- und Schülerverkehr. Hinzukommen soll ein „Verdichtungsnetz“ mit ergänzenden Routen, vor allem auf den Freizeitverkehr ausgerichtet. Der Planer schlug vor, mit der Waldstraße in Huttenheim zu starten und diese als Fahrradstraße und Pendlerroute auszubauen. Damit könnte zu „mehr Lebendigkeit“ und zu einer „Stärkung des Einzelhandels“ beigetragen werden.

Inzwischen wurde ein Antrag auf Förderung der Maßnahme gestellt. Das Regierungspräsidium hat eine Zuwendung von 14.850 Euro in Aussicht gestellt. Im Haushaltsplan sind als Eigenanteil insgesamt 50.000 Euro eingestellt.

 

Schmidhuber

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