Solidarität aller Parteien und Wählervereinigungen bei der Kundgebung am Freitag

Die Stadt sei stolz auf ihre politischen Akteure, ist vielerorts zu hören. Denn in Philippsburg ist eine breite Solidarität der örtlichen Parteien und Fraktionen angesagt. Bei der Kundgebung am Freitag soll ein „Miteinander der Demokraten“ erfolgen, Seite an Seite, so die Rheinsheimer Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner, die zusammen mit Gleichgesinnten aus der SPD die Initiative ergriffen und zum „Flagge zeigen“ aufgerufen hat. Zusagen, ohne Zögern und Zaudern, kamen von der CDU, SPD, Freien Wählern und der Unabhängigen Liste.

In der Festhalle soll am Freitagabend ab 19.30 Uhr die Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Alice Weidel, ihren großen Auftritt haben. Angekündigt ist von der AfD in Facebook ein „Bürgergespräch“ mit ihr als Promi und zwei Abgeordnetenkollegen. Das Gegen-Bürgergespräch der, wie es heißt, bürgerlichen Mitte – ab 16.30 Uhr auf dem nahen Marktplatz, dann in der Nähe der Halle - steht unter dem Motto: Keine „Alternative“ zu Demokratie und Toleranz in Europa und in Philippsburg!

Um auch ein „Zeichen für Zusammenhalt und für Demokratie“ zu setzen, hat die SPD als Initiator jeder örtlichen Partei und Wählervereinigung die Möglichkeit gegeben, einen Redner ans Mikrophon zu lassen, um ab 16.30 Uhr bei der Marktplatz-Kundgebung zu sprechen. „Lassen Sie uns gemeinsam die Stimme erheben gegen eine Partei, die Fremdenhass und Hetze gegen Andersdenkende wieder salonfähig machen will“, so der Appell von Jonas Arbogast, stellvertretender Vorsitzender der SPD Philippsburg.

Position bezieht auch Kreisrat Hans-Gerd Coenen, Fraktionschef der CDU: „Die Union ist für Freiheit und Unabhängigkeit in Europa, für Meinungsvielfalt und Toleranz.“ Er und die Christdemokraten stehen auf dem Marktplatz für eine streitbare Demokratie. Nur dank der erkämpften Demokratie könnten sich solche Populisten wie die AfD präsentieren.

Kein Blatt vor den Mund nimmt Peter Kremer (FW). Unabhängig von kommunalpolitischen Diskussionen müssten Demokraten über alle Fraktionsgrenzen zusammenstehen, wenn es um Grundsatzpositionen gehe. „Wer den Holocaust als einen Vogelschiss in der deutschen Geschichte bezeichnet, macht Stimmung gegen die Demokratie und ist nicht wählbar.“ Die AfD sei keine „Alternative“, sondern demagogisch-reaktionär.

Hart ins Gericht mit der AfD geht Peter Steinel von den Ulis. Philippsburg sei kein braunes Pflaster. „Alle demokratischen Kräfte stehen hier und heute zusammen, um zu belegen, dass in Philippsburg kein Treffpunkt für Fremdenhass entstehen soll.“ In einem emotionalen Aufruf fordert er: „Frau Weidel, gehen sie lieber dorthin, wo ihre illegalen Spenden herkommen, am besten dorthin, wo der Pfeffer wächst.“

„Wenn drinnen in der Halle die Spitzenpolitikerin Weidel verbal auf ihren vermeintlichen Gegner einhaut, werden wir draußen das Gegenteil praktizieren: ein friedliches Miteinander toleranter Demokraten“, so Jasmine Kirschner. Auf dem Marktplatz gebe es auch Verpflegung für die Teilnehmer. „Wir pflegen das Miteinander, bei uns wird keiner ausgegrenzt.“ Nachbarschaftshilfe wollen die Waghäuseler Ebru Baz (Integrationsverein) und Saskia Heiler („Waghäusel hilft“) mit ihren Mitgliedern und Mitstreitern leisten.

Schmidhuber

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