Tempo 30 wird nicht heraufgesetzt
Mit 132 Stundenkilometern auf der verkehrsberuhigten Kasernenstraße
Das festgelegte Tempo von 30 km/h bleibt. Denn die Messungen des Verkehrsflusses in der Kasernenstraße beweisen nach Auffassung von Bürgermeister Stefan Martus (Uli), Hans Gerd Coenen für die CDU, Marion Kohout (Freie Wähler) und Jasmine Kirschner (SPD) die Notwendigkeit, die erzielbaren hohen Geschwindigkeiten und damit den Lärmpegel in Grenzen zu halten.
Hinzu kommt als Gesichtspunkt, dass das dortige in der Bevölkerung umstrittene wuchtige Logistikzentrum viele Fahrzeuge, vor allem LKW, anzieht. Die kerzengerade Straße verleitet, aufs Gas zu drücken.
Anders sah es Peter Steinel (Uli). Er forderte die Wiederkehr vom alten Tempo 50. Die Neuregelung von Tempo 30 bezeichnete er als „unnötig“ und „unsinnig“. Doch dem wollte niemand beipflichten. „Wir werden weiter messen“, kündigte Martus an. „Wenn wir wieder auf 50 erhöhen, wird dort zwischen 60 und 70 gefahren“, so seine Warnung, die Stadtrat Peter Haake (SPD) als Verkehrsfachmann mit Nachdruck bestätigte.
Dass sich der Gemeinderat mit der Verkehrsbelastung und der Verkehrszählung auf der Kasernenstraße befasste, geht auf einen Antrag der CDU-Fraktion zurück. Sie nahm dabei auch Bezug auf eine mögliche Absenkung des unmittelbar angrenzenden Walthersees und auf die Standfestigkeit der Kasernenstraße.
Im Zeitraum von sieben Monaten führte die Verwaltung immer wieder Messungen durch. 129.711 Fahrzeuge wurden registriert: 114.682 PKWs und 15.029 LKW. Die durchschnittlich gemessene Geschwindigkeit lag bei 43 km/h. Laut Vorlage überschritten 84 Prozent aller Fahrzeuge das vorgegebene Tempo 30. Ein Rekordergebnis brachte ein Oberraser mit 132 Stundenkilometer zustande.
In die Messungen flossen auch Daten des Landratsamts Karlsruhe ein, das dort den fließenden Verkehr im dritten Quartal 2022 überwachte. Die Behörde konnte bei neun Kontrollen rund 1.200 Fahrzeuge aufzeichnen. Die Beanstandungsquote lag bei knapp 14 Prozent.
Laut Angaben der Stadtverwaltung hat die Kasernenstraße eine aktuelle Belastung von rund 930 Fahrzeugen am Tag, darunter 107 LKW. Die Belastung pro Tag verursachen zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr durchschnittlich 717 PKW, 102 LKW und 49 LKW über 12 Meter Länge.
Schmidhuber