Viel Wissenswertes zum Hochwasserrückhalteraum / Info-Pfad und Pavillon von Regierungspräsidentin eingeweiht

Einweihung des Infopfads zum Hochwasserrückhalteraum – Besucherinnen informieren sich vor Ort.

Jetzt herrscht endgültig Klarheit, die wilden Spekulationen in den Sozialen Medien sind abgestellt. Denn die Holzkonstruktion, die sich auf der Rheinschanzinsel erhebt, ist kein NASA-Stützpunkt und keine Sonnenuhr, wie vermutet worden war. Bei der Inbetriebnahme des 3,20 Meter hohen Pavillons, etwas hinter dem Champignon-Zuchtbetrieb versteckt, und insbesondere des neuen etwa ein Kilometer langen Info-Pfades klärte das Regierungspräsidium Karlsruhe über alle Details auf.

Im Juni 2024 hatten auf dem historischen Zick-Zack-Damm, der an Festungsanlage von 1734 erinnert, die umfangreichen Arbeiten begonnen. Vornehmlich sollte es darum gehen, über die Funktionsweise des Polders Rheinschanzinsel als Hochwasserrückhalteraum innerhalb des sogenannten Integrierten Rheinprogramm zu informieren. Die 210 Hektar große Insel entstand während der Tulla'schen Rheinkorrektion.

Erhaben steht der Pavillon, der mit seinem Buntglasfenster in der Abdeckung als das Herzstück gilt, auf einer rund 1.500 Quadratmeter großen hochwassersicher aufgeschütteten Verweilfläche. Mit Sitzgelegenheiten ausgestattet bietet sie einen wunderbaren Blick auf den weitläufigen Rückhalteraum. Unschwer lässt sich feststellen: Die Neuerung dient bereits als willkommener Spazierweg mit freiem Blick auf die vielfältigen Naturschönheiten.

Gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Martus nahm Regierungspräsidentin Sylvia Felder die Einweihung des zweiteiligen Projekts vor. Nach ihrer Aussage soll dauerhaft ein attraktives Naherholungsgebiet entstehen. Sie und der Philippsburger Rathauschef würdigten das erfolgreiche Hochwasserschutz-Management. Einen Überblick über die Inhalte der 18 Infotafeln am Pavillon und entlang des Wegs gab Projekteiter Mark-Philipp Weber vom RP. Zwei Willkommens- und Einführungsschilder mit Hinweisen zur Geschichte steuert der Heimatverein Philippsburg bei.

Besonders mit den Informationsbildern soll die Bedeutung des Polders sichtbar und verständlich gemacht werden. Der Info-Pfad bietet einen breiten thematischen Überblick. Auch geben die Hinweise Auskunft über die Historie der Insel und die Wertigkeit als Natur- und Kulturraum. Wie sich der Hochwasserschutz vor Ort erreichen lässt, ist im Einzelnen nachzulesen. Auch die Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Grundwasseranstiegen beim Betrieb des Polders werden dargestellt.

Der Rückhalteraum entwickelt sich derzeit immer mehr zu einer natürlichen Grünlandschaft mit vielfältigen Tier- und Pflanzenarten. Einladend stehen Pavillon und Informationsstrecke für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Möglichkeit, die Natur zu erleben und dabei Wissenswertes aufzunehmen, wird bereits bestens angenommen. Damit sich alles schneller finden lässt, soll noch eine Beschilderung von der Straße aus vorgenommen werden. Gedacht ist auch an einen befestigten Parkplatz, um Autos abzustellen.

(Werner Schmidhuber)

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