Vom Breitbandausbau bis zur Bestattung - Gemeinderat befasste sich auch mit Bahnstrecke und Masterplan

In Philippsburg sind die vier Gemeinderatsfraktionen sehr rührig. Es gibt kaum eine Sitzung, in der sie nicht irgendwelche Anträge zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegen. Obwohl es im Gremium immer wieder knistert, finden die Initiativen zumeist breite Mehrheiten. Diesmal beschäftigte sich der Gemeinderat mit einem vierteiligen Antragspaket der CDU.

So hatte die Union schon vor geraumer Zeit gefordert, über den Neu- und Ausbau der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Karlsruhe aus erster Hand informiert zu werden, da Philippsburg direkt betroffen sei. Fast eine Stunde lang ging DB-Projektleiter Stefan Geweke auf die Planungen, die Bewertungskriterien und die Vorgehensweise der DB ein. Aus ursprünglich 50 Varianten seien eine linksrheinische, drei rheinquerende und 16 rechtsrheinische übriggeblieben. Aber es gebe noch keine favorisierte Lösung. 50 Prozent dieser Überlegungen, so die Sorge von CDU-Fraktionschef Hans Gerd Coenen, führen zu Zerschneidungen und Trennungen zwischen den Stadtteilen, was Philippsburg so nicht hinnehmen wolle. Coenen forderte Gesprächstermine mit den Planern, vor Ort, auch Bürgermeister Stefan Martus (Uli) plädierte für eine „Ortsbereisung“, um die geografischen Problembereiche in Augenschein zu nehmen.

Der zweite CDU-Antrag betraf den Breitbandausbau und die sogenannten weißen und grauen Flecken, die definiert und dafür Fördermittel beantragt werden sollten. Dabei gelte es, die Versorgung auch in Einzel- und Randlagen sicherzustellen und die Stadt insgesamt zukunftsfähiger zu machen. Wo genau sei ein Ausbau notwendig, laute die zentrale Frage. Die Verwaltung werde aufzeigen, welche Ausbaugebiete in Betracht kommen. Wie Martus informierte, sollen, wie Vertretern der Glasfaser versicherten, die Tiefbauarbeiten für die beiden Stadtteile im November 2022 beginnen und ein Jahr später beendet sein.

Einen „Masterplan Infrastruktur Philippsburg 2040“ mit Schwerpunkten wie Straßen, Gehwege, Rohrleitungsnetz, Straßenbeleuchtung, Breitband und Generalentwässerungsplan mit der Egale-Eye-Technologie wünschte die CDU in einem weiteren Antrag. „Wir sind bereits dran“, lautete die Antwort des Bürgermeisters. Der Fachbereich Tiefbau stellte in Aussicht, im ersten Quartal 2023 erste Ergebnisse vorzustellen.

Der vierte Antrag der CDU-Fraktion betraf die Friedhöfe. Hier forderten die Christdemokraten eine Ausweitung der Bestattungsmöglichkeiten, definierte Felder für die unterschiedliche Bestattungsformen, eine Festlegung von möglichen Baumbestattungen. Wie die Verwaltung erläuterte, wurde sowohl in Philippsburg (mit Urnenbestattungen) als auch in Huttenheim (für Särge und Urnen) ein naturnahes Feld geschaffen. In Rheinsheim habe man sich für die Möglichkeit von Baumbestattungen entschieden.

Die Kalkulation der Gebühren für die Baumbestattungen müsse noch erfolgen. Derzeit werden die dafür notwendigen Erhebungen vorgenommen. Als zeitliche Obergrenze für den Abschluss gilt das Ende des zweiten Quartals 2023.

(Schmidhuber)

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