Vor dem Friedensdenkmal mit Tränen in den Augen
200 Frauen und Männer kamen zur Kundgebung gegen Krieg in der Ukraine
Jedem, der sich am Denkmal „Pax Aeterna“ versammelt hat, stehen Entsetzen, Fassungslosigkeit und Mitgefühl ins Gesicht geschrieben. „Unsere Gedanken und Herzen sind beim leidenden Volk der Ukrainer“, ist mehrfach zu vernehmen. Ein beeindruckendes Bild der Solidarität bietet sich in der Burda-Anlage.
Knapp 200 Frauen und Männer hörten bewegende Worte des Bürgermeisters und der Vertreter der drei großen Religionsgemeinschaften, beteten, gedachten gemeinsam des Leids in dem europäischen Land, fühlten mit. Ihr Protest gegen den angezettelten Krieg kam im Protestsong von 1901 zum Ausdruck: „We shall overcome“. Mit dem Text, der unter die Haut geht: „Oh, tief in meinem Herzen glaube ich fest daran: Wir sind heute nicht allein.“ Und dann: „Wir werden in Frieden leben.“
Zu der Schar mit den Friedensfahnen „Pace“ gehörten Menschen aus allen Stadtteilen, aus den Nahbargemeinden, Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen, sogar eine Gruppe Fasenachter. Sie alle brachten ihre Verbundenheit mit den Opfern des russischen Überfalls, mit den Toten, Verletzten und Geflüchteten zum Ausdruck.
Bürgermeister Stefan Martus erinnerte an die Jahrzehnte des Kalten Kriegs, als Atomkriege möglich schienen. Heute sei die Welt in die schlimme Zeit zurückgekehrt. Nachdenklich stimmte seine Botschaft aus dem Song „Russians“: „Es gibt keinen Krieg, der als Rechtfertigung dienen kann. Wir glauben die Lüge nicht mehr, dass es einen Krieg gibt, den man gewinnen kann.“ Auf dem Platz verteilte Martus zwölf Rosen, die anschließend am Denkmal niedergelegt wurden.
Pfarrer Riehm-Strammer mahnte – im Beisein von Pastoralreferentin Renate Mayer-Franz und Pfarrer Marcel Brdlik – zu Frieden auf der Welt und zum Schulterschluss mit dem ukrainischen Volk – und kündigte ökumenische Friedensgebete an. Als Vertreter der muslimischen Gemeinde richtete Achmet Bayraktar seine Bitten an Allah. Ergreifend erklang das gemeinsam gesprochene‚ weltweit bekannte Versöhnungsgebet „Nagelkreuz von Coventry“, das manchen Teilnehmern die Tränen in den Augen trieb.
Das Beispiel Philippsburg vor Augen ruft jetzt das überparteiliche „Aktionsbündnis Demokratie Lußhardt“ zu einer „Menschenkette“ am 3. März in Wiesental auf.
Schmidhuber