„Vorstellungsrunden“ des neuen Pfarrers beendet

Marcel Brdlik ist jetzt Pfarrer von 11 600 Katholiken der Seelsorgeeinheit

Die „Vorstellungsrunden“ in den fünf Pfarrkirchen seines Pastoralbezirks sind jetzt zu Ende. Am Sonntag kamen in Philippsburg und in Oberhausen die letzten beiden Begrüßungsgottesdienste für und mit dem neuen Pfarrer Marcel Brdlik zustande, der die Nachfolge von Pfarrer Thomas Maier (inzwischen Pfinztal) angetreten hat. Der 37-Jährige aus Oberkirch in der Ortenau ist nunmehr für die Seelsorge von rund 11 600 Katholiken in den Pfarrgemeinden Philippsburg St. Maria, Philippsburg-Huttenheim St. Peter, Philippsburg-Rheinsheim St. Vitus, Oberhausen-Rheinhausen St. Philippus und Jakobus (Oberhausen) und Oberhausen-Rheinhausen St. Laurentius (Rheinhausen) verantwortlich.

Im Stadtanzeiger von Philippsburg, im Mitteilungsblatt der Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen und im Pfarrblatt hat sich der Neue bereits schriftlich vorgestellt: Er stamme aus Hockenheim und war die vergangenen sechs Jahre Kaplan in Rastatt und Oberkirch, heißt es dort.

„Diese Jahre und das Leben als Seelsorgeeinheit dort haben mich geprägt. Besonders prägend waren die letzten drei Jahre in Oberkirch. Als ich dort ankam, sind die beiden Seelsorgeeinheiten Oberkirch und Nussbach zusammengelegt worden. Die insgesamt zehn Gemeinden mussten zusammenfinden und eine geeignete Form suchen, wie man gut miteinander arbeiten kann“, lässt Brdlik wissen.

„Was mich sicherlich auch geprägt hat, war mein Studienjahr in Erfurt. Dort habe ich Freunde gefunden, die über zehn Kilometer bis zum nächsten Gottesdienstort nur müde lächeln können. Sie haben schon immer in einer ganz anderen Situation von Kirche gelebt.“

Der neue Pfarrer weiter: „Auch bei uns hier verändert sich die Situation der Gemeinden rasant und ich freue mich auf die kommenden Jahre, um die Veränderung mit Ihnen und vor allem mit Gottes Hilfe zu gestalten.“

Besonders freue er sich auf die gemeinsamen Neuaufbrüche und positiven Entwicklungen, die Gott schenken werde. Im Pfarrhaus Philippsburg habe er darum gebeten, eine Wand herauszunehmen, um einen großen Wohnraum zu ermöglichen. Zudem müssen die Fenster im gesamten Pfarrhaus getauscht werden.

Bis zum Ende der Renovierungs- und Umbaumaßnahmen wohnt Marcel Brdlik bei seinem Kurskollegen und guten Freund Peter Bretl. Mit ihm, der Pfarrer in Waghäusel ist und in Kirrlach wohnt, sowie mit Christian Erath, dem Pfarrer von Ubstadt-Forst-Weiher, verbinden ihn eine Freundschaft. „So freue ich mich, dass wir uns zukünftig so nahe sein werden.“

Beim Gottesdienst mit elf Ministranten befasste sich Brdlik in seiner bestechend strukturierten Predigt mit dem Gleichnis Jesu vom Kamel und vom Nadelöhr, das durch ein paradoxes Bild die Aussage unterstreicht, es sei einem Reichen nahezu unmöglich, ins Reich Gottes zu gelangen.

Was sei daraus zu folgern? Es kommt auf eure Maßstäbe an, sagt Jesus. Solange einem, der reich ist, sein Vermögen so groß erscheint wie ein Kamel und seine Ahnung von Gott so klein wie ein Nadelöhr, so lange wird er nicht ins Reich Gottes gelangen.

Seine Mahnung in diesem Zusammenhang: Das Herz solle nicht an unwichtigen Dingen hängen, sondern an dem, was zählt.

Für den Pfarrgemeinderat hieß Adriano Agnoli den Neuen am Altar willkommen. Die Seelsorgeeinheit sei alles andere als ein ruhiges Pflaster. „Sie finden hier aktive, umtriebige und lebenslustige Gemeinden vor“, warnte er vorsichtig. Aber: Die Bruhrainer freuen sich auf einen gebürtigen Hockenheimer, der die hiesige Mentalität kenne und auch die heimatliche Sprache spreche.

Schmidhuber

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