War’s der Waldkauz oder der Maulwurfschreck?

Mysteriöser Philippsburger Piep- und Pfeifton gibt weiter Rätsel auf - auch nach gut 20 Hinweisen aus der Bevölkerung

In dringendem Tatverdacht steht jetzt der Waldkauz. Er soll den seit Monaten vorhandenen Pfeifton im und um den Karl-Frank-Weg in Philippsburg verursachen. Genau das vermutet einer der vielen Anrufer und Ratgeber, die sich zwischenzeitlich bei verschiedenen Stellen gemeldet haben und ihre Vermutungen äußern, was der Grund für das Piepsen und Pfeifen sein könnte.

Ob tatsächlich ein Waldkauz im Karl-Frank-Weg sitzt und die Anwohnerschaft nervt, sei unwahrscheinlich, sagen die betroffenen Philippsburger. Das langgezogene heulende Rufen des Waldkauz-Männchens ist während der Brutzeit zu hören und in ruhigen Nächten weit vernehmbar, so ein Hinweis zum möglichen Täter. Möglicherweise kommen die Geräusche auch von einem sogenannten Mühlmaus-Schocker, wie er in den Gärten steht, oder von einem Maulwurfschreck.

Die Spekulationen nehmen überhand: Es könnte von der nahen Bahnleitung kommen, vom Goodyear-Reifenlager oder einer anderen Firma, von einer Gasleitung, einem Gasmotor. Vielleicht ist aber ein undichtes Ventil die Ursache? Ein Kompressor, eine Wärmepumpe, eine Klimaanlage? Es könnte auch das neue Hebewerk sein, ein Aggregat, eine falsch eingestellte Heizung, eine Fotovoltaik-Anlage. Ertönt ein Rauchmelder oder die Stimme eines noch unbekannten Tiers? Zu den eher ungewöhnlichen Annahmen gehören ein „Marderschreck“, eine Maulwurfsirene, ein Schwimmbad-Absauger oder das Werk eines üblen Scherzbolds.

Um die Herkunft des Pfeiftons zu ermitteln, wurde schon alles Mögliche unternommen. Nur: Eine Spur ergibt sich nicht. Besonders seltsam ist, dass am Tag nach der ersten Veröffentlichung nichts mehr zu hören war. Jetzt ist das Piepsen wieder da. Allerdings sind die Piepszeiten kürzer geworden, berichtet Paul Kärgel, der mit seiner Frau den Stein ins Rollen gebracht hatte. „Früher pfiff es in Intervallen bis zu zehn Minuten lang, jetzt sind es nur noch zwei bis drei Minuten. Ist aber auch schlimm genug.“

Von vielen Seiten bekommt er zu hören, dass nicht nur die Familien in der unmittelbaren Nähe, sondern auch weiter entfernt wohnende Mitbürger - und das schon lange – das Pfeifen vernommen haben wollen. Bürgermeister Stefan Martus meldete sich in Facebook zu Wort: „Der Ton ist auch bei uns hörbar. Leider konnten wir bisher nicht orten woher, geschweige denn einen Verursacher ermitteln.“

Im Frühjahr 2017 war das komische Surren erstmals aufgetaucht, das eine Lautstärke von 68 Dezibel erreicht. Jetzt haben die Kärgels einen Vor-Ort-Termin mit einem Vertreter des Kreisumweltamts und hoffen sehnsüchtig, dem mysteriösen Ton einen Schritt näher zu kommen.

 

(Schmidhuber)

 

Zurück