Weihnachtliche Backzutat aus dem Wald

Der Holzbestandteil Lignin ist Ausgangsstoff für das Vanillearoma. Das erforderliche Holz fällt bei der Durchforstung an, das Lignin bei der Weiterverarbeitung.

Bald beginnt die Zeit der Weihnachtsbäckerei und damit der Verbrauch an Backzutaten wie Vanillin als Aromastoff. Was viele nicht wissen: Vanillin, als industriell hergestellter Lebensmittelzusatz, wird größtenteils aus Holz gewonnen. Genauer gesagt aus Lignin, einem wichtigen Holzbestandteil, der als Nebenprodukt bei der Papiergewinnung anfällt. Chemikern gelang es vor über 100 Jahren, aus dem reichen Geschmacksprofil des Lignins das Aroma der Vanilleschote nachzubilden.

Im Stadtwald Philippsburg fällt das Holz bei der normalen Waldpflege an. Ca. 250 Kubikmeter gehen jedes Jahr in die Papier- und Zellstoffindustrie. Von diesem Holz könnten ca. 8 Tonnen Vanillin hergestellt werden. Das entspricht einer Menge von 8 Millionen Päckchen Vanillinzucker.

Über 99% des weltweit produzierten Vanillin werden künstlich hergestellt.

Die Herstellung von Vanillin aus der exotischen Vanilleschote ist hingegen ausgesprochen aufwendig, deshalb teuer und im industriellen Maßstab nicht darstellbar. Von dem negativen ökologischen Fußabdruck ganz zu schweigen.

Christian Hautz
Stadtwald Philippsburg

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