Wenig Hoffnung für die Esche
Knapp 4.800 Festmeter Einschlag im 1.082 Hektar großen Stadtwald erwartet
Eschentriebsterben, so heißt die Schreckensnachricht. Auch vor dem Forst in Philippsburg macht die von einem Pilz ausgelöste Krankheit keinen Halt, die auch andernorts in Deutschland und auch in Europa enorme Schäden am Holzbestand verursacht. „Das Eschentriebsterben ist ein schleichender Tod“, erklärte Forstrevierleiter Christian Hautz vor dem Gemeinderat. Ein aus Fernost eingeschleppte Pilz löse ihn aus. Jahr für Jahr sterben die neuen Triebe aus dem Vorjahr ab. Über drei bis sechs Jahre raffe die Krankheit den Baum dahin: je jünger, umso schneller.
„Die Wälder sind der Länder höchste Zierde.“ Nach dieser über 200 Jahre alten Erkenntnis des bekannten Forstwissenschaftlers Gottlieb König verfährt die Forstverwaltung Philippsburg und tut alles für den Erhalt und die Pflege des Stadtwalds. Die jetzt vorlegte 2016-er Analyse und die Vorausschau für 2017 fallen trotz allem erfreulich aus.
Informationen und Erläuterungen zur Situation im bislang 1.070 Hektar großen Stadtwald gab der langjährige Revierleiter. Durch Waldankauf habe sich jetzt die Gesamtfläche um zwölf Hektar erweitert. Als die größte Herausforderung bezeichnete der Forstmann das Eschentriebsterben. Eschen bilden die Hauptbaumart in Philippsburg mit einer Fläche von 352 Hektar. „Bei uns ist jeder fünfte Baum betroffen.“
Nach der Entdeckung dieser neuen Pilzerkrankung waren zunächst Schäden in Kulturen und Naturverjüngungen zu verzeichnen. Doch im Südwesten Deutschlands verursacht die Krankheit zunehmend auch in Stangen- und Baumhölzern zurücksterbende Kronen. „Das bedeutet: Wir brauchen einen Umbau, und das wird ein langwieriger Prozess“, heißt es freimütig.
In der Sitzung beschloss der Gemeinderat den Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2017. Nach dem Landeswaldgesetz ist der jährliche Betriebsplan vom Forstamt unter Beachtung des periodischen Betriebsplanes aufzustellen. Er soll einen Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben enthalten.
Wie es hieß, wurden 2016 rund 1.100 Pflanzen gesetzt. Die Kultursicherung erfolgte auf einer Fläche von knapp 36 Hektar. Mit den Holzeinnahmen zeigte sich Hautz zufrieden: 8.300 Festmeter Holz sind in diesem Jahr eingeschlagen worden. 70 Prozent waren Pappeln. Für 2017 ist die Einschlagsmenge mit knapp 4.800 Festmeter angegeben, 24 Hiebsorte sind vorgesehen. Der Revierleiter rechnet dabei mit einem Holzerlös 375.000 Euro. Auf insgesamt sieben verschiedenen Flächen sollen 2017 mehr als 2.900 Anpflanzungen – schwerpunktmäßig Pappeln - erfolgen. Vorgesehen ist eine Bestandspflege auf 11,2 Hektar.
(Schmidhuber)