Wer würde ein Menschenleben retten?

Typisierungsaktion in Oberhausen am 16. Juli für Maria Aumüller

Wer würde, wenn er könnte, ein Menschenleben retten? Vielleicht ein fremdes Menschenleben, vielleicht – auf weitere Sicht – ein Menschenleben in der eigenen Familie? Die Erfahrungen lehren: Die überwältigende Mehrheit ist zur Hilfe bereit. Denn die Krankheit Leukämie kommt überraschend, ohne große Vorwarnung. Sie befällt nicht nur Fremde, Auswärtige, Unbekannte. Sie macht keinen Halt vor der eigenen Familie, vor der Mutter, dem Ehepartner, den Kindern, Enkelkindern, der Tante oder dem Onkel. Vielleicht taucht sie demnächst auf, vielleicht erst in zehn oder 20 Jahren, vielleicht nie.

Wer zur großen Mehrheit gehört, der das Schicksal ihrer Mitbürger nicht einfach egal ist, hat am Sonntag, 16. Juli, die Möglichkeit zu helfen. Die Typisierungsaktion für die an Leukämie erkrankte Maria Aumüller aus Oberhausen und für mögliche weitere Patienten innerhalb und außerhalb der Gemeinde dauert von 11 bis 17 Uhr. Ort ist die Gemeinschaftsschule Am Schwarzen Weg 1. Ärzte, Arzthelferinnen und zahlreiche weitere Helfer werden im Einsatz sein. Schirmherr der Aktion ist Bürgermeister Martin Büchner, der sich wie die Initiatoren eine Rekordbeteiligung wünscht.

„Erst seit wenigen Wochen ist klar, dass Maria Aumüller ohne eine Stammzellspende nicht überleben kann“, heißt es in einem breit verteilten Flyer der Organisation „blut“. Der Zusammenschluss „Bürger für Leukämie- und Tumorerkrankte“ mit Susanne Bogner und Beate Wimmer an der Spitze wiesen bei einem Pressegespräch im Rathaus darauf hin: Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 12 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie Leukämie, darunter etwa 600 Kinder im Alter unter 15 Jahren. Für viele Mitmenschen ist die Transplantation von Stammzellen gesunder Spender die einzige Überlebenschance. Unter insgesamt 96 000 Typisierungs-Teilnehmern konnten letztlich 650 Stammzellenspender gefunden werden. Deshalb wird jeder Spender gebraucht.

Gesunde junge Menschen zwischen 17 und 45 Jahren sind dazu aufgerufen, sich als freiwillige Stammzellspender registrieren zu lassen. Keine Angst, sagt „blut“: Es werden nur wenige Tropfen Blut entnommen. Mit einem Appell wendet sich der große Unterstützerkreis an die Öffentlichkeit und bittet um Unterstützung der Aktion. Die 55-jährige Maria Aumüller sei eine tragende Säule der Familie und gebe allen Halt, Verständnis und Freude, lassen ihre fünf Kinder mitsamt den Enkeln wissen. Zu den weiteren Informationen gehört der Dauerhinweis: Jeder registrierte Spender erhöht die Chance auf eine Heilung.

(Schmidhuber)

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