Zahlreiche Besucher beim inzwischen 33. Maifest in Rheinsheim

Die Superlative wollten nicht enden: Von den schönsten Maibäumen im ganzen Landkreis sprach Arge-Vorsitzender Peter Haake und meinte die Birken auf dem Traktor, vom frühesten Maibaum weit und breit schwärmte Bürgermeister Stefan Martus, erfreut zeigte sich Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner über das Organisationsteam der Arbeitsgemeinschaft mit Elke Kohout und Peter Haake. Dabei klatschte der stellvertretende Ortsvorsteher Charly Schneider kräftig Beifall.

Wie im Vorjahr, so brachte Friedbert Kohout von den „Bulldog Buwe Rhose“ mit einem reichlich verzierten, mit 12 Bäumen geschmückten Bulldog das Freibier auf den Festplatz. Der gemeinnützige Verein hat sich zum Ziel gesetzt, historische landwirtschaftliche Traktoren, Schlepper und historische Fahrzeuge aller Art zu erhalten, wieder aufzubauen und somit ein Stück Geschichte erlebbar zu machen. So bereicherte das Fahrzeug aus vergangenen Zeiten bestens die schöne Tradition der Maifeier.

Was alle Besucher feststellten: Rheinsheim ist stolz auf sein Brauchtum, auf seine Tradition, auf seinen Zusammenhalt, auf die vorhandene Dorfgemeinschaft. Dazu passt auch ganz gut, dass die „Arbeitsgemeinschaft der Rheinsheimer Vereine“ einen schönen alten Brauch pflegt – und dieser von der Bevölkerung gerne angenommen wird.

Auf dem zentralen Festplatz feierten – trotz des kalten Wetters - viele frohgelaunten Rheinsheimer das inzwischen 33. Maibaumfest. Den Akt verschönerten die Musiker des Spielmanns- und Fanfarenzugs und die Akteure der starken Band „D‘ harte Kern“. Dank der bewährten Zusammenarbeit der Arge-Vereine klappte die Organisation des Maifestes wiederum bestens.

Beide „Unterhaltungsorchester“ zeigten eindrucksvoll ihr Können. „Maigerecht“ fielen auch die Ansprachen aus. Das Stadtoberhaupt betonte vor dem diesmal etwas problematischen Fassanstich, bei dem ein Bierkrug Schaden nahm, dass der Dorfplatz als wichtiges Sanierungsobjekt gelte und alsbald im Zuge des Förderprogramms aufgehübscht werden soll.

Als Frühlingssymbol reicht die Tradition der Maibäume in Deutschland ins 13. Jahrhundert zurück. Es gibt bundesweit Maibäume, Zunftbäume und auch Vereinsbäume. Üblich ist eigentlich in der ganzen Region, zum 1. Mai einen Maibaum aufzustellen. Doch in Rheinsheim ist es eine Mischung aus allen drei Symbolen. In dem Stadtteil ist der Zunftbaum ein Vereinsbaum, der im Wonnemonat zum Maibaum avanciert. Mitten im Ort steht weithin sichtbar der hohe Baum, der die Wappen der ansässigen Vereine und Vereinigungen präsentiert und auf die Vielfalt und Gemeinschaft der Rhonsemer Vereinswelt hinweist.

Ausgangspunkt war die Festlegung der Arge, einen Vereinsbaum als Art Zunftbaum zu platzieren. In den Gabelungen des Baumes befindet sich von jedem Verein das Vereinslogo. Auf der Spitze ist das Wahrzeichen von Rheinsheim, die Stockrieb, zu sehen. Irgendwann kam der Beschluss zustande, einen Metallring mit den Ortsfarben fest anzubringen und das Maifest unter dem kombinierten Mai-, Zunft- und Vereinsbaum fortzuführen. Der jährlich sehr gute Besuch zeigt die Akzeptanz durch die Bevölkerung.

1986 hatte der Heimatverein in Rheinsheim das Thema Maibaum aufgegriffen. Mit Köpfchen, Muskelkraft, Holzstangen und Seile, wie es so üblich war, wurde der Baum aufgestellt. Mit einher ging ein Umzug - unter Begleitung des Rheinsheimer Fanfarenzugs und des MGV Concordia. 2003 übernahm die „Arge Vereine“ die Arbeiten. Damit bekam der Maibaum auch ein neues „Gesicht“: ein neuer Stamm von einer Kiefer, geschält und mit einem Kranz versehen. 2006 erhielt der Maibaum seinen endgültigen festen Platz. 23 Meter Höhe wies der Stamm auf.

(Schmidhuber)

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