Beigeordneter Day zur Lage in Philippsburg I 26.08.2020
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
nachdem es in den vergangenen Monaten so ausgesehen hatte, als ob die Bundesrepublik Deutschland den Coronavirus weitgehendst im Griff hätte, werden wir dieser Tage eines Besseren belehrt.
Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant von Tag zu Tag und hatte am letzten Wochenende die Zahl von 2.000 deutlich überschritten.
Das Robert-Koch-Institut kommt in seinem Situationsbericht vom 18. August 2020 zum Ergebnis, dass sich vermehrt Jüngere zwischen 15 und 34 Jahren infizieren. Rund 39 % der Infektionen wurden von Reiserückkehrern aus dem Ausland eingeschleppt, wobei sich der größte Teil der infizier-ten Rückkehrer derzeit im Kosovo, der Türkei und in Kroatien angesteckt hat.
Als weitere Ursache des kontinuierlichen Anstiegs der Infektionen wird bundesweit die zum Teil nachlassende Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln vermutet, die allerdings wegen mangelhafter Falldokumentationen bei den Gesundheitsbehörden nicht mit Fakten belegt werden können. Die personelle und technische Ausstattung der Gesundheitsbehörden reicht leider immer noch nicht aus, um die Zusammenhänge jeder Ansteckung sorgfältig zu recherchieren und zu dokumen-tieren.
Immer wieder erweisen sich größere Feiern und Versammlungen bzw. Veranstaltungen als Ursache von vermehrten Ansteckungen – auch weil die Hygiene- und Abstandsregeln hier schnell vernachlässigt werden.
Unser aller Bestreben muss sein, dass wir weiterhin peinlichst genau gemeinsam die Hygiene- und Abstandsregeln beachten und sowohl im Urlaub als auch zu Hause stets die entsprechende Sorgfaltspflicht walten lassen, damit wir dem Virus keine offene Flanke bieten. Wir sollten größere Ansammlungen von Menschen eher meiden, damit wir das bisher gemeinsam Erreichte nicht leichtfertig gefährden. Ein notwendig werdender weiterer Lockdown des öffentlichen Lebens würden viele Betriebe wirtschaftlich nicht überleben und viele Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren. Dies gilt es mit allen Mitteln zu verhindern und hier sind wir alle in gleichem Maße gefordert.
In den vergangenen Wochen wurde an dieser Stelle mehrfach darüber berichtet, wie man sich zu verhalten hat, wenn man aus einem Risikogebiet nach Baden-Württemberg einreist oder man sich nicht sicher ist, ob man sich infiziert hat oder nicht. Einreisende aus Risikogebieten müssen sich auf SARS-CoV-2 testen lassen, was sicherlich die beste Alternative darstellt – auch wenn dies nur eine Momentaufnahme darstellt und der Virus u.U. noch nicht nachweisbar ist. Bis zum vorliegen eines Negativattestes müssen sich die Reiserückkehrer auf jeden Fall in häusliche Quarantäne begeben. Das Gesundheitsamt Karlsruhe hat dieser Tage ein Merkblatt zur häuslichen Quarantäne sowie allgemeinen Hinweisen hierzu herausgegeben, das wir nachfolgend veröffentlichen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen trotz der Umstände eine gute Zeit und bleiben Sie gesund!
Ihr
Dieter Day
Beigeordneter