Bürgermeister Martus zur Lage in Philippsburg I 05.11.2020
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in Baden-Württemberg haben wir für das gesamte Land den Schwellenwert von über 120 Infektionen pro 100.000 EinwohnerInnen innerhalb von 7 Tagen überschritten: Die 7-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei 121,4 für Baden-Württemberg (Stand: 04.11.2020, 16.00 Uhr).
Vorab die AKTUELLEN Fallzahlen für Philippsburg und den Landkreis Karlsruhe zu Ihrer Information (Stand 05.11.2020, 00.00 Uhr):
- Philippsburg: 45 Personen in der Quarantäne, davon 30 aktive (positiv getestete) Fälle, bislang insgesamt 64 als positiv erfasste Fälle. Im Moment sind 6 Einzelpersonen und 4 Familien betroffen. Der Klassiker hat bei uns zugeschlagen: Eine Familienfeier (allerdings nicht auf Gemarkung Philippsburg) hat viele Gäste infiziert.
- Landkreis Karlsruhe: 152 aktive (positiv getestete) Fälle, bislang insgesamt 2.971 als positiv erfasste Fälle, 98 verstorbene Personen, 7-Tage-Inzidenz bei 131,4.
Baden-Württemberg verzeichnete + 3.049 Infektionen, 7-Tage-Inzidenz bei 121,4 und die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet mit 19.990 Neuinfektionen einen neuen Rekord.
Die Infektionszahlen haben dazu geführt, dass unsere Gesundheitsämter über die Belastungsgrenzen hinaus arbeiten müssen und die Kontaktnachverfolgung nicht mehr zeitnah gewährleistet ist, so dass nur noch in zwei von drei Fällen die Quelle der Infektion ausgemacht werden kann.
Der Landkreis trat gestern an die Ordnungsämter der Kommunen heran und bat um Unterstützung bei der Kontaktverfolgung. Wir versuchen gerade, ein Konzept für diese Maßnahme zu erarbeiten.
Die Testlabore sind an ihrer Kapazitätsgrenze und können mit den Fallzahlen nicht mehr Schritt halten. Die Testergebnisse lassen teilweise entscheidende Tage auf sich warten. Nicht zuletzt deshalb wurde die Teststrategie vorgestern wieder geändert.
Die Krankenhäuser füllen sich seit letzter Woche mit zunehmender Geschwindigkeit, mit zum Teil sehr ernsten Krankheitsverläufen.
Es ist aber entscheidend in der jetzigen Phase, dass die Infektionsketten unterbrochen werden. Es muss alles darangesetzt werden, Infektionsketten zu vermeiden bzw. frühzeitig zu unterbinden.
Mit Ihrer Hilfe kann das aber noch gelingen!
Ich bin mir sicher, dass trotz dieser alarmierenden Zahlen es immer noch möglich ist, gemeinsam und mit gegenseitiger Rücksichtnahme sowie mit Abstand, die Krise zu meistern, da wir mit Abstand die Besten sind!
Entscheidend könnte hier auch sein, dass man sich, sobald sich Symptome zeigen, freiwillig in Quarantäne begibt, bis ein Testergebnis vorliegt.
Ergänzend hierzu bitte ich Sie, unbedingt die Corona-Warn-App zu installieren und tatsächlich zu nutzen und schnell zu handeln, sobald man eine Meldung erhält.
Vor allem sollten Sie, sobald Sie positiv getestet wurden, über die Corona-Warn-App und auch telefonisch unverzüglich Ihre möglichen Kontakte informieren.
Damit unterstützen Sie maßgeblich die Kontaktverfolgung und helfen aktiv bei der Virusbekämpfung.
Übrigens kann man nach einem Corona-Test die App auch nutzen, um schneller über das Ergebnis informiert zu werden.
Deshalb nochmals mein eindringlicher Appell an Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger:
Halten Sie sich alle an die Vorgaben:
Die Infektionszahlen müssen wieder nach unten gehen! Dies ist letztendlich nur durch Kontaktbeschränkungen zu erreichen, solange es noch keine Impfungen gegen das Virus gibt.
Es kommt auf jeden Einzelnen an.
Halten Sie durch und akzeptieren Sie die Beschränkungen!
Sind Sie ein Wellenbrecher!
Wir können das auch ein zweites Mal!
Mein Wunsch für uns alle ist, dass wir uns wie in den vergangenen Monaten weiterhin vorbildlich an die Regeln halten und sie umsetzen – in den Einrichtungen, im öffentlichen Raum und in den Geschäften.
Jetzt gilt für alle, verantwortungsbewusst zu sein und mit dafür zu sorgen, dass wir auch die zweite Corona-Welle brechen! AHA+A-L-Regeln beachten, Kontakte reduzieren, Corona-Warn-App nutzen, damit Kitas und Schulen weiterhin offen und die Wirtschaft am Laufen bleibt.
Helfen Sie alle mit, damit wir alle unbeschadet die vor uns liegende Zeit überstehen.
Achten Sie auf sich, Ihre Familien, Freunde und Nachbarn und bleiben Sie gesund!
Ihr
Stefan Martus
Bürgermeister
