Bürgermeister Martus zur Situation in Philippsburg

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wer ein öffentliches Amt inne hat, ist sich der Schwere dieses Amtes durchaus bewusst. Zurzeit befinden wir uns aufgrund des Corona-Virus im Krisenmodus.

Es gibt keinen Probedurchlauf für all das, was wir gerade durchleben und was noch alles kommen kann. Oberstes Ziel ist, die Zeit besser als viele unsere Nachbarländer zu nutzen.

Nie zuvor haben wir öffentliche Einrichtungen auf Wochen schließen müssen, Notbetriebe für Kindergärten und Schulbetreuung eingerichtet oder das Rathaus nur auf Telefon- und E-Mail-Verkehr umgestellt.

Es gibt viele Vorgaben, wie alles zu regeln ist. Diese können sich täglich, zeitweise sogar stündlich, ändern.

Es gibt immer noch Fragen, die wir uns bisher nicht gestellt hatten:

Welche Anliegen sind objektiv unaufschiebbar?
Wie geht man mit Beerdigungen um?
Muss man Trauungen absagen?
Wie sieht es mit den Sitzungen des Gemeinderates aus?

Wir arbeiten zielorientiert nach bestem Wissen und Gewissen und oft zügiger als alles, was von Bund und Land kommt.

Wir tun alles dafür, dass die Menschen in dieser Zeit so sicher wie möglich sind und sorgen dafür, dass das öffentliche Leben auch nach dieser Zeit in unserer Stadt weitergeht.

Aber trotz größtmöglicher Sorgfalt werden wir Fehler machen!

All unsere Anstrengungen werden nicht reichen, wenn wir nicht die Unterstützung von Ihnen Allen bekommen und Sie Ihr Leben einschränken. Es geht darum, soziale Kontakte so gut es geht zu vermeiden.

Unsere bisherige Verhaltensweise nutzt der Virus nämlich aus, um sich zu verbreiten. Vor diesem Hintergrund habe ich mich auch dazu entschlossen, bis Ende April keine Gratulationsbesuche bei unseren Seniorinnen und Senioren durchzuführen. Die Gefahr, diese Personengruppe zu infizieren, ist einfach zu groß!

Ich habe ein Schaubild einer Studie der Universität Wien beigefügt, die sehr eindrücklich zeigt, um was es bei der Vermeidung der Sozialkontakte geht.
(Leider habe ich dieses Schaubild noch nicht für die Einwohnerzahl der Bundesrepublik gefunden.) Die Prozentzahlen treffen aber auch auf uns zu.

Deshalb sollten wir einen Fehler nicht machen:

Mit der Situation ignorant umgehen!

Denn eines will ich mir nicht vorstellen: Dass all unsere Maßnahmen nicht greifen und die Menschen im Gesundheitssystem, die bereits jetzt unmenschliches für uns leisten, in die Knie gehen.

BLEIBEN  SIE  GESUND,  PASSEN  SIE  AUF  SICH  AUF  UND  VOR  ALLEM: WERDEN  SIE  NICHT  LEICHTSINNIG  UND  SELBST  ZUM  VIRUSÜBERTRÄGER!


Ihr
Stefan Martus
Bürgermeister 

Philippsburg, 17. März 2020


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