Ehemaliger Bürgermeister a.D. Karl Frank
* 03.06.1909 † 21.08.1991 Ehrenbürger von Philippsburg (12.09.1973)
In Würdigung seiner Verdienste um die Entwicklung seiner Heimatstadt wurde Herrn Frank das Ehrenbürgerrecht verliehen. Karl Frank wurde als ältester Sohn des Joseph Frank und dessen Ehefrau Albertine geb. Schrapp in eine alteingesessene Familie hinein geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule und der gewerblichen Fortbildungsschule erlernte er in Mannheim den Beruf des Kunst- und Bauschlossers und legte dann auch seine Meisterprüfung mit Erfolg ab.
Der Beruf eines Kunst- und Bauschlossers kam seiner künstlerischen Veranlagung sehr entgegen. Er verstand es, dem toten Material durch entsprechende Formung „Leben“ zu geben.
Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde er noch zum Kriegsdienst eingezogen, geriet dann in französische Gefangenschaft, aus der er glücklicherweise im Juli 1945 entlassen wurde.
Er konnte seinen alten Arbeitsplatz wieder einnehmen und war dort bis 1958 als Betriebsleiter tätig.
Schon als junger Mann hatte sich Karl Frank stets für seine Heimatgemeinde interessiert und sich für deren Belange eingesetzt. Die Erkrankung seines Freundes und ehemaligen Klassenkameraden, Bürgermeister Rudolf Odenwald, machte es 1958 erforderlich, dass er als Stellvertreter die Dienstgeschäfte in der Verwaltung führen musste. Nachdem er dies ein Jahr lang mit großem Engagement und in hervorragender Weise getan hatte, wurde er am 19. Juli 1959 – bei 8 Mitbewerbern - im ersten Wahlgang mit 68 Prozent zum Bürgermeister von Philippsburg gewählt.
Dies war ein überwältigender Vertrauensbeweis, dem sich Karl Frank verpflichtet fühlte und
dem der Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit galt. Seine Warmherzigkeit und sein offenes Wesen waren für das hervorragende Wahlergebnis sicherlich mit entscheidend.
Als Mitglied des Kreistages und des Kreisrates vertrat Herr Frank mit großem Eifer und Geschick die Belange seiner Heimatstadt. Ihm gelang es, dass Philippsburg im Jahre 1968 im Landesentwicklungsplan als einzige Gemeinde Nordbadens zum Landesausbauort bestimmt wurde.
Bei seiner Wiederwahl am 21.5.1967 mit über 99 % der Stimmen wurde das hohe Ansehen, welches er in der Bevölkerung genoss, eindeutig bestätigt.
Bürgermeister Frank hat vorausschauend geplant. In seine Amtszeit fallen der Neubau der Grund- und Hauptschule, der Leichenhalle, das Freibad, die Erweiterung der Wasserversorgung, die Kanalisation des gesamten Stadtgebietes einschließlich Bau der Kläranlage, die Gründung und Ausbau des Gymnasiums, die Errichtung der Realschule und der Garnison, die Ansiedlung etlicher Großfirmen und der Bau des Kernkraftwerkes usw.
„Wer so uneigennützig und selbstlos der Stadt und ihren Bürgern die besten Jahre seines Lebens opfert verdient es auch, von höchster Stelle geehrt und gewürdigt zu werden“, schrieb einmal der bekannte Heimatforscher unserer Stadt, Dr. Rudolf Futterer, in einer Laudatio über den ehemaligen Bürgermeister.
Dies geschah im Oktober 1969, als Herrn Frank durch den damaligen Landrat des ehemaligen Landkreises Bruchsal, Herrn Dr. Friedrich Müller, das Bundesverdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde und mit der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Philippsburg.
Im Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ wurde der Karl-Frank-Weg nach ihm benannt.