Förderprojekt „Innenstadtberater“

Im Rahmen der Förderung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützen die IHK Karlsruhe in Kooperation mit dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein Städte zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern bei der Belebung ihrer Innenstädte angesichts aktueller Herausforderungen, wie z.B. die Corona-Pandemie oder das verstärkte Online-Shopping.

Zielgruppe des Förderprojekt „Innenstadtberater“ sind Kommunen mit 10.000 - 50.000 Einwohnern und deren lokale Innenstadtakteure wie Einzelhändler, Gastronomen, Handels- und Gewerbevereine, sowie Cityinitiativen und Stadtmarketing, Citymanagement und Wirtschaftsförderung.

Um den örtlichen Einzelhandel in den Innenstädten zu halten bzw. lebendige Innenstädte aufrecht zu erhalten, bedarf es u.a. auch fundierter Konzepte, wie z.B. die Innenstädte attraktiv zu gestaltet und wie die Innenstadtakteure ihre Ladengeschäfte aufwerten können. Genau dies leisten die regionalen Innenstadtberater, die das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Rahmen der Umsetzung des Dialogprojekts „Handel 2030“ seit Juli 2021 fördert.

Innenstadt-Check startet mit Auftaktveranstaltung

Foto des Vortrags von Herrn Rausch im großen Sitzungssaal im Rathaus

Am 19. März 2024 fand im Großen Sitzungssaal des Rathauses zusammen mit Herrn Rausch von der IHK Karlsruhe die Auftaktveranstaltung des Förderprojekt „Innenstadtberater“ statt. Unterstützt wird das Projekt vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Handel 2030". Ziel dieses Programms ist es, den Handel in der Region nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten.

Vorgestellt und diskutiert wurden verschiedene Aspekte des Projekts, darunter die Belebung von Einkaufsstraßen, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, die Steigerung der digitalen Sichtbarkeit, die Entwicklung von Events zur Aktivierung und Anziehung der Bevölkerung sowie die Verbesserung der Erreichbarkeit in der Innenstadt.

Bei diesem Projekt gibt es jedoch auch einige Herausforderungen, darunter der Einfluss des Online-Handels, die Notwendigkeit einer Verkehrswende, Leerstände, Probleme bei Nachfolge und Fachkräftemangel, die Auswirkungen des Klimawandels sowie bürokratische Barrieren.

Besonders herausfordernd ist die Einbindung der nachfolgenden Generationen in die Planung und Gestaltung der Innenstadt, um diese auch für sie attraktiver zu gestalten.

Zur Umsetzung dieser Ziele wurden folgende Maßnahmen vorgestellt:

  • Innenstadt-Check:
    Stadt Philippsburg und die Gewerbetreibende führen gemeinsam mit der IHK einen Innenstadt-Check durch.
  • Passanten-Zählung und Befragung:
    Zu vereinbarten Zeiten wird die Zählung und Befragung durchgeführt, anschließend eine digitale Befragung mit Link, der durch die Stadt Philippsburg bereitgestellt wird.
  • Schaufenster-Check:
    Bis zu 7 Schaufenster werden vor Ort professionell und individuell mit den teilnehmenden Gewerbetreibenden analysiert.
  • Digital-Check:
    Ein zweiteiliger Workshop soll Gewerbetreibende dazu befähigen, ihre digitale Sichtbarkeit zu erreichen/erhöhen.

Die Auftaktveranstaltung war der erste Schritt zur Wiederbelebung der Innenstadt von Philippsburg. Jetzt müssen alle zusammenarbeiten, um die Ziele zu erreichen und die Innenstadt zu einem lebendigen und attraktiven Zentrum für alle zu machen.

Pressemitteilung:

IHK-Innenstadtcheck beleuchtet Herausforderungen in Philippsburg

Bei der Gemeinderatssitzung am 22. Oktober 2024 wurden die Ergebnisse des IHK-Innenstadtchecks vorgestellt. Die Umfragen, die sowohl online als auch vor Ort durchgeführt wurden, zeigen ein differenziertes Bild der Innenstadt. Besonders kritisch äußerten sich die Bürger zur aktuellen Attraktivität des Marktplatzes. Bemängelt wurden fehlende Schattenplätze, mangelnde Sauberkeit und das Sicherheitsgefühl, insbesondere in den Abendstunden. Auch das gastronomische Angebot und der Einzelhandel lassen aus Sicht vieler Bürger zu wünschen übrig.

Ein zentrales Problem stellt der Abfluss von Kaufkraft in umliegende Städte dar. Während die einzelhandelsrelevante Kaufkraft pro Kopf in Philippsburg bei 6.808 Euro liegt, beträgt der tatsächliche Umsatz nur 4.434 Euro. Diese Lücke verdeutlicht das Potenzial, aber auch die Notwendigkeit von Veränderungen.

Ein wichtiger Faktor für die zukünftige Entwicklung ist der fehlende Gewerbeverein. Ohne eine organisierte Interessenvertretung der Gewerbetreibenden ist eine Fortführung des Projekts im aktuellen Förderzeitraum nicht möglich. Daher wird das Projekt zunächst unterbrochen und soll in der nächsten Förderperiode (2025/2026) fortgeführt werden.

Die IHK Karlsruhe betont, dass neben der Stärkung des Einzelhandels vor allem Maßnahmen zur Verbesserung auf und um den Marktplatzes notwendig sind. Diese sollen Philippsburg als Einkaufs- und Aufenthaltsort wieder attraktiver machen.

IHK Karlsruhe, Michael Rausch, Innenstadtberater