Geistlicher Rat Stadtpfarrer i.R. Friedrich Hebbel
* 09.09.1898 † 29.08.1985 Ehrenbürger von Philippsburg (21.09.1980)
Anläßlich der Philippsburger Heimattage wurde Herrn Geistl. Rat Friedrich Hebbel am 21.09.1980 das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Dies geschah in Würdigung der besonderen Verdienste während seiner langjährigen seelsorgerischen Tätigkeit in Philippsburg.
Von seinen 50 Jahren priesterlicher Tätigkeit wirkte er über 32 Jahre als Pfarrer von St. Maria in Philippsburg. Wie es im Ratsprotokoll zum Verleihungsbeschluss heißt, hat sich Hebbel auch mit der Erarbeitung des Sippenbuches von Philippsburg sowie des umfangreichen Sach-und Personenregisters für die Neuauflage des Werkes von Hieronymus Nopp "Die Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg" besonders verdient gemacht.
Friedrich Hebbel, ein gebürtiger Bruchsaler, besuchte dort das humanistische Gymnasium. Noch vor dem Abitur wurde er zum Kriegsdienst im 1.Weltkrieg eingezogen und lag u.a. vor Verdun. Er kehrte als Offizier mit Auszeichnungen zurück.
In einem Brief an Bürgermeister Fritz Dürrschnabel vom 29.12.1983 schrieb Hebbel, er habe dem inzwischen verstorbenen Philippsburger Lehrer und Heimatgeschichtler Konrad Odenwald sein Soldatenbild mit nach Philippsburg gegeben und ihm mitgeteilt, dass dieses Ölgemälde im dortigen Heimatmuseum aufgestellt werden soll mit der Unterschrift: "Pfarrer Friedrich Hebbel als badischer Leibgrenadier im Jahre 1918".
Dieses Bild befindet sich jetzt im Magazin des Heimatmuseums. Seine Bibliothek hatte Hebbel dem Festungs-und Waffengeschichtlichen Museum im Philippsburger Senator-Burda-Haus vermacht.
Nach der Rückkehr aus dem Krieg wurde Hebbel trotz fehlendem Abitur wegen hervorragender schulischer Leistungen die Hochschulreife zuerkannt. Er begann sein Theologiestudium in Freiburg und wurde am 6.Juli 1924 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in St. Bernhard in Karlsruhe bei Pfarrer Kieser war er Pfarrverweser in Kirrlach und Kurat in Radolfzell, ehe er 1939 Pfarrer an St. Maria Philippsburg wurde. 1971 wurde Hebbel nach mehr als 32 Jahren als Ortsgeistlicher verabschiedet.
Seit dieser Zeit lebte Hebbel in der Hofpfarrei Bruchsal und stand noch als Aushilfe zur Verfügung, solange ihm dies möglich war. Im Sommer 1974 feierte er sein goldenes Priesterjubiläum in St.Maria Philippsburg, 1984 das diamantene Priesterjubiläum.
Friedrich Hebbel verstarb am 29. August 1985 in Bruchsal, wo er nach der Beisetzungsfeier in der Hofkirche seine letzte Ruhestätte fand.