Polder Rheinschanzinsel
Der Hochwasserrückhalteraum „Polder Rheinschanzinsel“ auf der Rheinsschanzinsel ging Ende 2015 in Betrieb. Auf einer Fläche von rd. 210 ha können dort ca. 6,2 Mio. cbm Wasser zurückgehalten werden. Die Hochwassergefahr für die Gemeinden nördlich von Philippsburg soll damit deutlich verringert werden.
Der Rückhalteraum ist als sog. Taschenpolder konzipiert. Wenn der Rhein steigt und entsprechende Hochwassermarken erreicht, wird die Entscheidung zur Polderflutung, der sog. Retention, auf der Grundlage eines von Deutschland und Frankreich aufgestellten Reglements über den Einsatz der Hochwasserrückhaltemaßnahmen im IRP getroffen. Das Wasser fließt dann durch das Ein- und Auslassbauwerk und verteilt sich großflächig im Rückhalteraum. Der maximale Wasserstand im Polder ist bei 99,40 m + NN erreicht. Mit dem Absinken des Wasserspiegels im Rhein wird der Polder durch das geöffnete Bauwerk wieder entleert. Das Schöpfwerk Philippsburg ist während der Zeit des Retention in Betrieb und regelt den Wasserspiegel des Philippsburger Altrheins. Der Einsatz des Rückhalteraums erfolgt bei Hochwasserereignissen, die im Mittel drei- viermal innerhalb eines Jahrhunderts eintreten. In den Zeiten dazwischen erfolgen partielle Flutungen zur Auenrenaturierung.
Die Ortslagen der Stadt Philippsburg werden vor betriebsbedingten, schadbringenden Grundwasseranstiegen durch das Schöpfwerk Philippsburg und die Binnenschöpfwerke Freyersee und Walthersee geschützt. Im Poldereinsatz kann der Wasserspiegel des Altrheins tiefer abgesenkt werden als bei Hochwasserbetrieb ohne Poldereinsatz. Zur Überwachung der Grundwasserstände wurden in Philippsburg 20 Grundwasserstellen gebaut, diese sind mit Datenloggern ausgestattet. Tagesaktuell können in Philippsburg drei Messstellen und der Innen- und Außenwasserspiegel des Schöpfwerks Philippsburg über diese Homepage abgerufen werden. Die Grundwasserstände der übrigen Messstellen werden jährlich auf der Homepage eingestellt.
Weitere Informationen
finden Sie unter
RP Baden-Württemberg
Download:
Übersichtslageplan Polder Rheinschanzinsel (PDF)
Flyer "Hochwasserrückhalteraum Polder Rheinschanzinsel" (PDF)
Grundwasserstände
Hinweise zur Nutzung der Pegel und der Grundwasser-Ganglinien:
- Für Philippsburg sind folgende Messstellen wichtig:
1. Schöpfwerk innen (Philippsburger Altrhein)
2. Schöpfwerk außen (Philippsburger Altrhein)
3. An der Tuchbleiche 8901-257-3 GWM28
4. Wallgärtenstraße 7517-257-5 GWM17.
Weitere Messstellen können über die Funktion „login“ und nochmals „login“ (zwei Schaltknöpfe beachten) aufgerufen werden. In die Formularfelder E-Mail und Passwort müssen Sie nichts eintragen.
Über Anklicken der Quadranten in der Kartenübersicht können auch die Messstellen der Randbereiche der Kernstadt von Philippsburg aufgerufen werden.
- Bei den einzelnen Messstellen können Jahres-, Monats- und Tagesganglinien als Grafik aufgerufen werden. Bewegt man den Cursor auf der Übersichtskarte auf die gewünschte Messstelle erscheinen rechts im Kasten die aktuellen Daten der Messstelle. Die Höhenangaben (mNN) sind Meter über dem Meeresspiegel.
- Beim Aufrufen der Tagesganglinien befindet sich in der Reihe ein grüner Balken. Das ist das Messergebnis, das künftig auf der jeweiligen Informationssäule der Gemeinde über das Internet verwendet wird.
Retentionsraum Elisabethenwört
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat im Jahr 2014 Planungen für einen 13. Hochwasserrückhalteraum auf der Insel Elisabethenwörth im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) wieder aufgenommen. Erste Planungen stammen aus dem Jahr 1992. Untersucht wurden damals sowohl Dammrückverlegung (ungesteuerter Rückhalteraum) als auch die Variante Polder (gesteuerter Rückhalteraum) mit jeweils drei verschiedenen Größen (kleine, mittlere und große Variante).
Weitere und aktuelle Informationen erhalten Sie unter nachfolgendem Link:
https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/WasserBoden/IRP/Seiten/Elisabethenwoert.aspx