Glasfaserausbau vorantreiben und Frist verlängern

Gemeinderat stellt mangelnde Bereitschaft in der Stadtmitte fest

Die Philippsburger, vor allem in der Innenstadt, sollen verstärkt dazu motiviert werden, das Angebot Glasfaserausbau wahrzunehmen. Nicht zufriedenstellend sei die derzeitige Inanspruchnahme. Um Bewegung in das Projekt zu bringen, hat die Fraktion der Unabhängigen Liste einen Antrag eingebracht, der im Gemeinderat beraten und einmütig abgesegnet wurde.

Der Antragsteller macht sich Sorgen: Lediglich 21 Prozent der anschlussbereiten Haushalte in der Innenstadt haben derzeit einen Glasfaseranschluss beantragt. Doch Ziel des Gesamtvorhabens ist es, das Stadtgebiet mit einem Glasfasernetz zu überziehen. Die „Deutsche Glasfaser“ betreibt den eigenwirtschaftlichen Bau eines, wie sie sagt, zukunftsweisenden Netzes. Ein Glasfaseranschluss liefere ultraschnelles Internet und mache das Zuhause fit für die Zukunft.

Ob die schnellen Internetleitungen in den Boden kommen, hängt allerdings davon ab, ob genug Menschen einen Vertrag unterschreiben. In einem Ausbaugebiet müssen 33 Prozent mit einem Vertragsabschluss einverstanden sein, damit die Arbeiten beginnen können. In den Stadtteilen Huttenheim und Rheinsheim sowie in Philippsburger Außenbereiche wurden die Zahlen bereits erreicht, ist auf Nachfrage von Glasfaser-Vertretern zu erfahren.

„Philippsburg darf nicht vom Datenfluss in Gigabitgeschwindigkeit abgeschnitten werden“, betonte die Uli-Fraktion. Deshalb beantrage sie eine schnellstmögliche Kontaktaufnahme des Bürgermeisters mit der „Glasfaser“. Ziel müsste eine Verlängerung der Vertriebsmaßnahmen, eine Intensivierung und/oder eine Herabsetzung des Vertriebsziels sein, forderte Uli-Fraktionschef Peter Steinel. Für die gewünschte Verlängerung will sich Bürgermeister Stefan Martus (Uli) einsetzen, der feststellte: „Es stockt tatsächlich.“

Die erkennbare Marketingstruktur nannte Steinel eine Katastrophe. Für ihn sei die Glasfaser-Vorgehensweise alles andere als überzeugend. Die mangelnde Bereitschaft führe er auch auf den hohen Migrationsanteil zurück. Viele wüssten mit Prospekten und Flyer nicht viel anzufangen.

Jasmine Kirschner (SPD) schlug vor, Religionsgemeinschaften, konkret die Moscheen, und die Vereinswelt einzubeziehen und sie als Partner für das Zukunftsprojekt zu gewinnen.

Schmidhuber

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