Rathaussturm mit Absetzung:

Bürgermeister die leere Kasse entrissen

Die Weltgeschichte kennt große Revolutionen, spektakuläre Entmachtungen von Regenten, Monarchen, Despoten. Doch im geschichtsträchtigen Philippsburg kam diesmal nur ein kleiner Umsturz zustande. Den halbherzigen Umsturz begründeten die Umstürzler mit den Corona-Auflagen. Doch welche Revolutionäre ließen sich in der Vergangenheit schon von einem Virus ausbremsen?

Seiner Absetzung konnte Philippsburgs Bürgermeister Stefan Martus trotz aller Verkleidungstricks nicht entgehen. Die zumeist uniformierten Rebellen entdeckten ihn, trotz Narrenkappe, fordern die Übergabe der Stadtkasse und dazu die bedingungslose Unterwerfung. Schnell hatten sie ihm die leere Kasse entrissen (Warum eigentlich?) und den Schlüssel stibitzt.

Seinen Machtverlust verkraftete Ex-Durchlaucht Stefan I. ganz gut. Der Form halber wehrte er sich etwas, genoss aber sichtlich die Zeit der Machtlosigkeit.

Wegen der schnellen Selbstaufgabe des Stadtoberhaupts herrschte eitle Freunde unter den Garden und den Offizieren der Sondereinheit „Narhalla“ (unter dem Kommando des gefürchteten Generals Harald), die mit Unterstützern aus den paramilitärischen Einheiten der Stockriewer, Geese und Badner Schalmeien angerückt war.

Nur ganz wenige, teils müde wirkende Aufrührer hatten sich gegen 11.11 Uhr auf dem Vorplatz versammelt, wo sie die Kapitulation forderten. Trotz (halbherziger) Gegenwehr der kaum vorhandenen Verteidiger des Rathauses ließ sich der Lauf der Geschichte nicht mehr aufhalten.

Schmidhuber

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