Stadt soll jetzt noch lebenswerter werden

Vielversprechendes „Quartiersprojekt“ mit Quartiersmanagerin startet

Die Caritas probiert in der Stadt Philippsburg eine neue Form der Zusammenarbeit aus. Dem „vielversprechenden Quartiersprojekt“ hat der Gemeinderat jetzt seinen Segen gegeben und die Stelle einer Quartiersmanagerin eingerichtet. Diese Aufgabe übernimmt Meike Köbke. Von ihren fachkundigen Ausführungen zeigten sich alle Fraktionen beeindruckt.

Was ist vorgesehen? Die Stadt soll noch lebenswerter werden - vor allem durch aktive Mithilfe ihrer Mitbürger, so lautet die Zielsetzung. Mit „Quartier“ ist ein bestimmtes Wohngebiet gemeint. Zu den Zielgruppen gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund. Philippsburg weise hier mit knapp 40 Prozent den höchsten Landkreisanteil auf.

In der jüngeren Vergangenheit hat der Gemeinderat solche Quartiersprojekte in allen drei Stadtteilen initiiert. Dem Projekt in der Kernstadt ging eine detaillierte Sozialraumanalyse voraus, die 2016 von Caritasverband Bruchsal und Verwaltung erarbeitet und 2019 aktualisiert wurde. Diese Analyse definiert die Ausgangssituation, Handlungsbedarfe, Ziele, Zielgruppen und Maßnahmen.

2020 gab der Gemeinderat dem Caritasverband Bruchsal grünes Licht für eine Antragstellung beim Deutschen Hilfswerk („Glücksspirale“). 2021 wurde sodann eine Personalstelle für das Quartiersmanagement in der Kernstadt mit einem Umfang von 50 Prozent bewilligt. Die Förderdauer umfasst drei Jahre, der Caritasverband trägt die ungedeckten Personalkosten aus Eigenmitteln, die prozentual gestaffelt sind.

Nach dem Beschluss des Gemeinderats von 2020 beteiligt sich die Stadt mit der fachlichen Begleitung durch den Rathaus-Fachdienst. Hinzu kommen die Mitnutzung eines Büros im Rathaus und die Übernahme von Sachkosten von jährlich bis zu 4.000 Euro. Zum 1. März 2022 hat Meike Köbke die Aufgabe übernommen, die sich – nach einer Einführung durch die Gesamtprojektleiterin Judith Schoch - dem Gremium vorstellte und einen ersten Einstieg in die Thematik gab.

Besonders im Fokus stehen, wie es hieß, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie Menschen mit Migrationshintergrund in den Handlungsfeldern wie etwa: Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen und Nachbarschaftshilfen, Vernetzung der Altenhilfe mit den ortsansässigen Vereinen, Sensibilisierung der Bevölkerung für „Tabuthemen“ wie Demenz. Mit eingeschlossen sind die Belebung generationenübergreifender Treffpunkte, die Beteiligung von Migranten an interkulturellen Begegnungsmöglichkeiten und Angebote zur Prävention von Einsamkeit im Alter.

Warum ist ein Quartiersprojekt speziell für Philippsburg – und darüber hinaus für die Stadtteile - angesagt? Neben steigenden Kinderzahlen führt der demographische Wandel in den nächsten Jahrzehnten zu einer starken Zunahme der Anzahl älterer Menschen über 65 Jahren. Die über 80-Jährigen nehmen bis 2025 um 28 Prozent zu.

Zustimmung kam von den Fraktionssprechern Werner Back (CDU), Peter Steinel (Uli), Peter Kremer (FW) und Jasmine Kirschner (SPD), die das zukunftsweisende Projekt würdigten.

 

Schmidhuber

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