Das "Kriegerdenkmal" vom Jahre 1899

erinnert an die gefallenen Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71, bei dem es sich um eine militärische Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt handelte.

Auslöser war der Streit zwischen Frankreich und Preußen um die Frage der spanischen Thronkandidatur eines Hohenzollernprinzen. 1868 hatten spanische Militärs Königin Isabella II. abgesetzt. Seitdem suchten die Spanier in den europäischen Fürstenhäusern nach einem Anwärter, den das Parlament zum König wählen könnte. Der angefragte portugiesische König Ferdinand II., der selbst ablehnte, verwies auf seinen Schwiegersohn: Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, Spross der schwäbischen Linie der Hohenzollern. Der Prinz selbst hatte wenig Ambitionen auf den spanischen Thron, lehnte ihn im April 1870 auch ein erstes Mal ab, ließ sich aber von Bismarck überreden, die Kandidatur doch anzunehmen. Auch der preußische König Wilhelm I. gab als Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, wenn auch widerstrebend, seine Zustimmung.

Sowohl Bismarck als auch Napoleon III. wollten die Frage der Kandidatur nutzen, um die jeweils andere Seite zu provozieren und ihr eine diplomatische Niederlage beizubringen. Dabei nahmen sie das Risiko eines Kriegs durchaus in Kauf. Napoleon III. war innenpolitisch in Bedrängnis geraten und fürchtete, dass er durch Nachgiebigkeit seine Popularität und damit sein Regime gefährden würde. Bismarck wiederum war bestrebt, den französischen Einfluss auf Süddeutschland zu verringern, um zugleich die Stellung Preußens in Deutschland und in Europa zu stärken. Als die Kandidatur offiziell bekannt wurde, reagierte Frankreich empört: Preußen wolle mit Hohenzollernkönigen in Preußen und in Spanien Frankreich einkreisen. Der französische Außenminister Herzog von Gramont hielt eine leidenschaftliche Rede im Parlament, die eine kaum verhüllte Kriegsdrohung enthielt.

Der preußische König Wilhelm I und Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen zogen daraufhin, zur Enttäuschung vieler Deutscher, die Kandidatur zurück. Damit war der ursprüngliche Streitpunkt erledigt. Anstatt sich mit diesem diplomatischen Sieg zu begnügen, verlangte Gramont von König Wilhelm jedoch zusätzlich das Versprechen, auch in Zukunft auf eine hohenzollernsche Thronkandidatur in Spanien zu verzichten

Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ließ die Emser Depesche, mit der er darüber informiert worden war, dass König Wilhelm I. die französischen Forderungen abgelehnt hatte, in provokant verkürzter Form veröffentlichen. Dies erregte auf beiden Seiten nationalistische Empörung und veranlasste den französischen Kaiser Napoleon III am 19. Juli 1870 zur Kriegserklärung an Preußen.

In diesem Krieg mussten 102 junge Männer aus Philippsburg ihr Leben lassen. Davon sind 71 Soldaten „im Feindesland“, auf den französischen Schlachtfeldern, getötet worden. Im „Garnisionsdienst“ kamen 31 Soldaten ums Leben. Die beiden Bronzetafeln, die namentlich die Gefallenen und Verstorbenen aufführen, wurden im Sockelbereich angebracht. An den oberen Teilflächen der Mittelsäule wurden die Namen der wichtigsten Kriegsschauplätze des Deutsch-Französischen Krieges in den Stein gemeißelt.