Krieg in der Ukraine: Aktuelle Informationen der Stadt Philippsburg I Stand: 29.06.2022

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

derzeit befinden sich 6.203 Personen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes (LEAs), davon sind 2.634 Flüchtende (42 %) aus der Ukraine. An Neuzugängen in die LEAs waren von Montag 20. Juni auf Montag, 27. Juni 2022 insgesamt 1.514 Personen, davon 829 Flüchtende aus der Ukraine (55 %), zu verzeichnen.

Zudem wurden Stand 27.06.2022 insgesamt 107.647 sog. Flächenfälle erfasst (Direktzugänge in den Kreisen inklusive Verlegungen von nicht registrierten Personen (Geflüchtete aus der Ukraine) aus der Erstaufnahme in die Kreise).

Die tatsächliche Aufnahme registrierter Personen aus der Erstaufnahme in den Kreisen betrug 5.445 (seit KW 14). In der Gesamtbetrachtung mit den LEAs befinden sich somit derzeit mindestens 115.726 Kriegsvertriebene aus der Ukraine in Baden-Württemberg.

In der letzten Woche sind keine weiteren Flüchtlinge aus der Ukraine in Philippsburg angekommen, im Gegenteil: Aus Philippsburg sind Personen aus der Ukraine weggezogen. Im Moment haben wir 88 Personen untergebracht, davon 40 in kommunal angemieteten Wohnungen.

Zum 1. Juni 2022 wurden alle Flüchtlinge aus der Ukraine in das reguläre Sozialsystem überführt. Diese Umstellungsarbeiten dauern noch an und belasten im Moment unsere Mitarbeiter, die des Landratesamtes und natürlich die Geflüchteten und ehrenamtlichen Helfer in besonderem Maße, da neue Anträge auszufüllen sind.

Vielen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft und die bei uns gelebte Solidarität!

 

Ihr 

Stefan Martus
Bürgermeister

Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas

In der vergangenen Woche erfolgte die Ausrufung der Alarmstufe des „Notfallplans Gas“.

Aktuell ist die Gasversorgung in Deutschland zwar noch hinreichend gewährleistet, die Situation ist jedoch zunehmend angespannt und lässt unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen eine problematische Entwicklung im Herbst/Winter diesen Jahres wahrscheinlicher werden.

Wenn der Gasverbrauch auf aktuellem Niveau bleibt, und die Beschaffungskapazitäten ebenfalls auf diesem Niveau bleiben, zeichnet sich ab, dass es zu einer Gasmangellage im Herbst/Winter kommen wird. Wesentlicher Faktor ist hierbei die aktuell reduzierte Gaslieferung durch Nord Stream 1 auf 40 % der sonst üblichen Kapazitäten. Diese Drosselung der Gaslieferungen führt dazu, dass die Gasspeicher nicht in dem Maße und mit der Geschwindigkeit gefüllt werden können, wie dies erforderlich wäre, um sie auf einen Füllstand zu bekommen, mit dem man die absehbare Nachfrage im Herbst/Winter bedienen könnte.

Es wird daher nun mehr denn je auf die Einsparung von Gas in allen Lebensbereichen ankommen, um die Gasspeicher in den nächsten Monaten vorsorglich für den Herbst/Winter so weit wie möglich füllen zu können. Während Maßnahmen zur Einsparung von Gas bislang eher den Charakter von allgemeinen Appellen hatten, wird sich die öffentliche Kommunikation von Bund und Land hierzu in den nächsten Wochen voraussichtlich deutlich konkreter und verbindlicher darstellen.

Ein Fokus soll hierbei dem Vernehmen nach auch auf kommunalen Einrichtungen und Gebäuden liegen. Einschränkungen des Nutzerkomforts beispielsweise durch Temperaturabsenkungen sind vor Ort in vielen Fällen sicherlich schwer vermittelbar, werden künftig aber voraussichtlich notwendig werden. Es empfiehlt sich, denkbare Einsparpotenziale bereits vorsorglich zu prüfen.

Im Sinne des übergeordneten Ziels (Vorsorge für den Herbst und Winter, Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen) liegt es an uns ALLEN, einen mit breiter gesamtgesellschaftlicher Akzeptanz getragenen Schulterschluss zur Einsparung von Gas zu schließen. Die Stadt Philippsburg wird hier mit gutem Beispiel voran gehen und einen verantwortungsvoll Beitrag leisten.

Dies hat darüber hinaus noch zwei weitere Vorteile: Es schont den Geldbeutel und das Klima!

 

Ihr 

 

Stefan Martus
Bürgermeister

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